Name: Jousianne Propp                                            Coursework: German A2-Level

                                           

Ausländer in Deutschland

“Alle Religionen sind gleich und gut,

wenn nur die Leute, die sich

zu ihnen bekennen, ehrliche Leute sind.

Und wenn die Türken kämen

und wollten hier im Lande leben,

dann würden wir ihnen Moscheen bauen.“

Friedrich II, 1740

Ausländer in Deutschland

Heute ist Deutschland ein Land mit vielen verschiedenen Nationalitäten und neben der starken eigenen Charakteristik der Republik wird eine Vielzahl ausländischer Kulturen und Religionen vertreten. Multikulturismus gehört zum normalen Staatsbild und alltägliche Straßenszenen sind geprägt von ausländischen Einflüssen.

Doch dem scheinbar harmonischen Zusammenleben von Kulturen stehen tief greifende politische wie auch soziale Konflikte gegenüber und hinter einer Fassade der Toleranz kommen Feindlichkeit, Diskriminierung und Ungerechtigkeit zum Vorschein. Soziale Dissonanz steigert die Unzufriedenheit und Frustration beider Seiten und Ausländer und Deutsche finden sich in einer scheinbar endlosen Suche nach der Vereinigung der Kulturen und der Überwindung der Unterschiede.

Rund 7.334.765 Ausländer leben in Deutschland; etwa 8,9% der deutschen Bevölkerung. Den höchsten Anteil an der ausländischen Bevölkerung haben mit etwa 1,9 Mio. Staatsangehörige der Türkei.

Die Entwicklung zur heutigen deutschen Ausländersituation begründet sich hauptsächlich durch Migration seit den fünfziger Jahren. Mit dem so genannten „Wirtschaftswunder“ wuchs in der Bundesrepublik der Bedarf an Arbeitskräften. Diese Nachfrage konnte durch das inländische Arbeitskräfteangebot nicht ausreichend gedeckt werden. Zwischen 1955 und 1968 wurden unter anderem mit Italien, Spanien, Griechenland, der Türkei und Jugoslawien Anwerbevereinbarungen abgeschlossen.

Bis 1961 kamen jedoch nur etwa 200.000 „Gastarbeiter“ nach Deutschland. Bei anhaltender Konjunktur und gleichzeitigem Ende des Arbeitskräftezustroms aus der DDR (bedingt durch den Mauerbau) kam es jedoch zunehmend zu Endpässen auf dem Arbeitsmarkt. Der Anteil der ausländischen Erwerbstätigen betrug 1960 1,3% und stieg bis 1973 auf 11,9%; die Anzahl der türkischen Ausländer betrug 23%.

Für den Großteil der Gastarbeiter bedeutete dies die Möglichkeit, aus ihren zumeist politisch unstabilen Heimatländern zu entkommen und eine neue Existenz zu gründen. Gleichzeitig lebte man mit den Sitten und Gebräuchen des Vaterlandes, darunter auch einer anderen Religion, welche man in der neuen Heimat nicht verleugnen wollte. Dass viele der Gastarbeiter Deutschland lieben lernen und eine Chance sehen würden, sich und ihren Familien eine bessere Zukunft bieten zu können, scheint die deutsche Regierung in der Gier nach wirtschaftlichem Erfolg scheinbar vergessen zu haben.

Ursprünglich sah man eine befristete Zuwanderung der Gastarbeiter vor und nach Ablauf der Aufenthaltsfrist sollten die ausländischen Arbeitskräfte in ihre Heimatländer zurückkehren und andere an ihre Stelle treten; sie sollten ausgewechselt werden, bevor sie sich wirklich niederlassen konnten. Doch das „Rotationsprinzip“ der Regierung schlug fehl.

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Ab den sechziger Jahren blieb ein Großteil der Arbeiter dauerhaft in Deutschland. Den beschäftigenden Unternehmen kam dies gelegen, denn so entkamen sie der wiederholten Ausbildung neuer Arbeitskräfte. Für den Arbeitnehmer bot nicht nur Deutschlands blühende Wirtschaft, auch Infrastruktur und Bildungssysteme, ein verlockendes Angebot, sodass nun von einem Großteil Familienmitglieder aus der alten Heimat nachzogen.

 

Als 1973 die erste Ölkrise das Ende des Wirtschaftswunders markierte, sah die Regierung sich gezwungen, einen Anwerbestopp zu verfügen, um den Zustrom von Gastarbeitern aus nicht-EG-Ländern zu unterbinden. Es war nicht mehr möglich für begrenzte Zeit in die Heimatländer zurückzukehren, um dann wieder in ...

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