Die Hilfsbereitschaft untereinander ist so ausgeprägt wie in einer
Großfamilie, jeder hilft jedem.
Wenn Partys gefeiert werden, braucht man nicht auf einen Geräuschpegel zu
achten, da es gewissermaßen keine Nachbarn in der näheren Umgebung gibt.
Das Vereinsleben auf dem Lande ist viel intensiver und das Freizeitangebot
liegt direkt vor der Tür. Man muss nicht weite Wege hinterlegen, um sich
sportlich zu betätigen.
Die Bildungsstätten, die in einem Heim untergebracht sind, wenden sich mit
Kursen und Seminaren von unterschiedlicher Dauer an vielfältige Zielgruppen
aller Altersgruppen (vorwiegend jedoch an jüngere Erwachsene). Inhalte sind
politische, soziologische, musische, kreative und kulturelle Themen. Als
Träger fungieren Pseronengruppen, Bauern, Kirchen- und Kummunalverbände.
Was die Arbeit anbelangt, so besteht auch hier großer Bedarf an
jungendlichen Kräften sowohl in der Landwirtschaft als auch in kleineren
Familienbetrieben. Man muß also nicht lange zur Arbeitsstelle fahren.
In den kleineren Geschäften erhält man alles Notwendige zum alltäglichen
Leben und an bestimmten Tagen kommen sogar bestimmt Wagen und verkaufen vor
der Türe Gemüse, Fleisch- und Backwaren. Falls man das Bedürfnis hat, etwas
zu erleben, setzt man sich ins Auto oder in den Bus und fährt in die
nahegelegene Großstadt.
Diese Möglichkeit zu haben, Großstadt-Nähe, Landleben im Alltag, nette
Nachbarn und frische Luft einatmen ist etwas Herrliches und schenkt einem
Lebensfreude.
Einladung auf das Land
Sieh, der Wald ist schon so grün,
und die Bäume blühen:
Nachtigallen flöten wieder,
in dem Busche ihre Lieder!
Laß die Stadt uns fliehen!
Komm mit mir zu stillen Bach,
unter hohen Buchen!
Städter mögen in Palästen,
und bey lauten Taumelfesten,
eitle Freuden suchen.
Mehr als Oper und Concert,
sind mir Haingesänge.
Süßer ist’s, Natur, dich sehen,
als bey Spiel und Assambleen,
leeres Hofgepränge!
Schöner in der Sommernacht,
durch die Fluren gehen;
sehen Mond und Sterne glänzen,
als im Kerzensaal, in Tänzen
taumelnd sich zu drehen.
Laß uns fliehen den Modetand,
und des Zwanges Bande!
In der Moos-bewachsnen Hütte,
ist noch biedre Einfalt Sitte;
Tugend keine Schande.
Unschuldsvoller Mädchen Kuß,
dort auf stillen Auen,
reizt das sehnende Verlangen,
mehr als übertünchte Wangen,
Hochgebohrner Frauen.
Veilchen will und Majoran,
ich zu Sträußen binden;
Mischen mich in ihre Reihen,
bey dem Klange der Schalmeyen,
Sonntags, bey den Linden.
An dem frohen Hochzeitschmauß,
schmücken bunte Bänder,
mich, wie jeden ihrer Gäste:
und am lauten Erntefeste
spiel’ ich mit um Pfänder.
Bey euch, Kinder der Natur,
find’ ich, was ich suche:
weil ich lebe, eine Hütte,
und zuletzt in eurer Mitte,
in dem Grabe, Ruhe.
Alfred Wolfenstein thematisiert in dem Gedicht "Städter" das Zusammenleben der Menschen in einer Großstadt. Einen Schwerpunkt setzt er bei der Anonymität jedes einzelnen Menschen. Das Gedicht zeigt, wie egozentrisch und entfremdet die Menschen miteinander umgehen, obwohl sie alle auf dichtem Raum zusammenleben müssen und alles sehr viel anders verlaufen könnte.