Skinheads - Anfang allen Übels?

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Skinheads – Anfang allen Übels?

  • Erstes Auftreten von Skinheads: so um 1980 herum
  • Die jugendlichen Sympathisanten übernahmen zuerst das Erscheinungsbild, später auch das rechte Gedankengut einer Jugendbewegung, die aus dem Westen kam.
  • Aber nicht jeder Skinhead ist rechts gesinnt
  • Die Ursprünge dieser jugendlichen Strömung liegen in England, wo die ersten "Glatzen" am Ende der sechziger Jahre im Londoner East End auftraten
  • Aber auch Familien der Mittelschicht beeinflusste das soziale Gefüge mit ihrer bürgerlichen, wohlstandsorientierten Lebensweise, die besonders jugendliche Verlierer aus der unteren Schicht provozierte.
  • Daraus entwickelte sich dann das Erscheinungsbild eines Jugendlichen, der versuchte sich von dieser „spießigen Schicht“ abzusetzen und sich zum Arbeitermilieu zugehörig fühlte
  • Ihr Erscheinungsbild:
  • festen Hosen (Levis-Jeans: zumeist hochgekrempelt und mit diversen Haushaltsreinigern weiß gescheckt eingefärbt)
  • Stiefel (Dr. Martens Schuhe: Arbeiterschuhe aus den vierziger Jahren mit extrem stabiler Sohle und Stahlkappe)
  • Fred Perry- und Ben Sherman Hemden (Tennis- und Freizeithemden der britischen Oberschicht aus den dreißiger und vierziger Jahren)
  • Harrington Jacke: Arbeiterjacke aus den fünfziger Jahren in den Farben rot und schwarz
  • Bomberjacke: britische Fliegerjacke aus dem 2.Weltkrieg in den Farben rot, grün und schwarz
  • Das Erscheinungsbild ist geprägt vom Bekleidungsstil britischer Arbeiter der vierziger und fünfziger Jahre und wird zur Betonung des eigenen, harten Selbstbildes verwendet. (Bsp. Glatze)
  • Mit der Solidarität in den Gruppen nahm gleichzeitig die Aggressivität nach außen zu, die Frustration und der soziale Druck entluden sich vor allem gegen Minderheiten wie farbige Ausländer, aber auch gegen alles "Unmännliche", besonders Hippies oder Homosexuelle

Das ursprünglich ästhetische Konzept der Skinheads lässt sich wie folgt zusammenfassen:

1. als Bezeichnung der eigenen Position und als Ausschmückung, Repräsentation und Abgrenzung der eigenen Lebensumstände
2. als eine besondere Form des Protestes sich mittels Gesten, Riten und Bildern gegen die Zumutungen der Welt zu wehren und ihr Funktionieren zu hinterfragen
3. als reaktionäres Gegenmodell zu den postmodernen und liberalistischen Jugendszenen der neunziger Jahre (Techno, HipHop), an deren Teilhabe sie mangels sozialer Ressourcen nicht teilhaben können und wollen
4. als Widerspiegelung der hohen Konformitätsanforderungen im Kapitalismus und, historisch gesehen, im Sozialismus

  • Neben den unpolitischen und antirassistischen Skinheadgruppen haben sich 3 Hauptgruppen gebildet:
  1. Die sogenannten  ,,White-Power Skinheads"
  2. ,,Hammerskins" (beide Gruppen orientieren sich an rechtsextreme Ideologien US-amerikanischer Prägung (z.B. dem Ku-Klux-Klan)
  3. ,,Blood and Honour,,- Skinheads, die sich an rechtsextreme Ideologiefragmente der neogermanisch-heidnischen Bewegung orientieren und die sich dementsprechend durch Aufnäher und Tattoos kennzeichnen.

  • Rechtsextremismus als Folgen der autoritären Erziehung in Krippen und Kindergärten, Schulen und Jugendorganisationen
  • Viel zu früh seien bereits die Kleinkinder in der DDR von ihren familiären Bezugspersonen getrennt worden. Genauso sind sie schon früh einem hohen Konformitäts- und Leistungsdruck ausgesetzt gewesen
  • Insgesamt ist nicht auf die individuellen Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen eingegangen worden, ebenso wurden sie mit z.T. drastischen Strafen durch das engmaschige und sozialistische Erziehungssystem der DDR diszipliniert
  • Das DDR Volksbildungssystem belohnte hauptsächlich Leistung, Anpassung und Unterwerfung
  • Der ständige Drill zur Pünktlichkeit, Sauberkeit und Höflichkeit sollten aus den Kindern und Jugendlichen in der DDR ,,sozialistische" Menschen machen
  • In der Realität jedoch schlug diese Erziehung fehl und machte aus ihnen teilweise therapiebedürftige Individuen
  • Ein weiter Faktor war die mangelnde Erfahrung, die DDR-Bürger im Umgang mit Fremden gemacht haben
  • Die Frage nach den Anforderungen einer multiethnischen Gesellschaft oder der Lebenssituation der in der DDR lebenden Ausländer/Innen wurde daher nie gestellt
  • Ebenso wird der Umgang mit Ausländer/Innen im DDR-Alltag
    als eine Mischung aus Ablehnung und ritualisierten Lippenbekenntnissen von Politiker/Innen und Bürger/Innen zu internationaler Völkerfreundschaft und Solidarität beschrieben
  • Real: in der DDR hatte sich ein latenter bis offener Rassismus gegen die wenigen im Land lebenden Ausländer weitgehend durchgesetzt
  • Schon in den 1980-er Jahren waren die Übergriffe gegen Ausländer/Innen so zahlreich wie in Westdeutschland und wurden fast immer verschwiegen
  • Für die SED-Regierung war Rechtsextremismus ein Problem des kapitalistischen Westens und ihr staatlich verordneter Antifaschismus das angeblich beste Gegenmittel gegen Rechtsextremismus

Aus all diesen Faktoren lässt sich schließen, dass die Sympathien für rechte Tendenzen teilweise Ausdruck der Ablehnung des SED-Regimes und eine Reaktion auf den offiziell verordneten Antifaschismus waren. Manche hassen sogar alles was „links“ ist.

In Krisensituation fühlen Jugendliche sich eher von rechten Gruppen angezogen, da diese emotionale Sicherheit zu bieten scheinen, die sich als Heilsbringer präsentieren, eine Identifikation mit Macht und Stärke erlauben, mit scheinbar einfachen und radikalen Lösungen der Krisensituation begegnen, Schuldige benennen und Identifikationen mit einfachen, den grauen Lebensalltag überhöhenden Werten wie z.B. nationaler Größe bieten.

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Zahlen zum Rechtsextremismus von Skinheads und Jugendlichen in Ostdeutschland

Laut dem Verfassungsschutzbericht des Jahres 2000 werden derzeit 50600 Personen der rechtsextremen Szene in Gesamtdeutschland zugerechnet. 39000 von ihnen sind in rechtsextremen Parteien oder Organisationen organisiert, davon sind ca. 9500 dem gewaltbereiten rechts- extremen Spektrum zuzuordnen und ca. 3000 der organisierten neonazistischen Szene.
Überproportional viele Rechtsextremisten wohnen, gemessen an der pro- Kopf-Bevölkerung, in den neuen Bundesländern(50%), obwohl die Bevölkerung in den neuen Bundesländern lediglich 21% der Gesamtbevölkerung in der Bundesrepublik ausmacht.

Insgesamt 51% der 15950 gemeldeten rechtsextrem motivierten Straftaten wurden im Jahr 2000 in Ostdeutschland begangen. Sogar 85 ...

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