Antisemitismus im Mittelalter. Mit diesen Fragen habe ich mich auseinander gesetzt und mchte heute ein Referat zum Thema Antisemitismus im Mittelalter halten.

3. Leben

Die meisten Juden kamen durch Einwanderung nach Westeuropa. Sie kamen als Händler aus Spanien sowie aus den islamischen Herrschaftsbereichen. Meist ließen sich diese jüdischen Kaufleute entlang der Handelsstraßen nieder. So entstanden jüdische Ansiedlungen, die sich in Europa von Westen nach Osten, sowie von Süden nach Norden ausdehnten.. Die Juden waren Bestandteil einer jeden größeren städtischen Ansiedlung im Mittelalter. Das Ansehen der Juden in der städtischen Gesellschaft war zunächst hoch. Das wurde vor allem vom  Aufkommen eines verstärkten Lokal- und Fernhandels positiv unterstützt. Die jüdische Bevölkerung war schon seit Jahrhunderten in diesem Erwerbszweig tätig und so         konnte die deutsche Bevölkerung von deren vielseitigen Erfahrungen profitieren und lernen. Das jüdische Leben war zunächst ausschließlich von religiöser Natur geprägt. Allerdings bestimmte der Glaube  das Alltagsleben und religiöse Differenzen hatten schwere Folgen. Es kam zur  Forderung nach äußerer Trennung zwischen den Anhängern des Alten Testaments, die sich als erwähltes Volk verstanden, und denen, die, an die Überwindung des Alten Testaments glaubten und als christliche Gemeinschaft die Mehrheit bildeten. Die Juden, welche die Minderheit bildeten, wurden somit als „Gottesmörder“ bezeichnet. Daraus folgte die gesellschaftliche Rolle des Außenseiters.

4. Rechtliche Einschränkungen und wirtschaftlicher Aspekt

            Den Juden wurde weder Landbesitz und Ackerbau noch die Ausübung eines Handwerks         erlaubt. Andererseits hielt die Kirche lange Zeit Geldgeschäfte für unmoralisch und erließ         für Christen ein Verbot der Geldausleihe gegen Zinsen. Somit konnten sich Juden nur in         Dienstleistungsberufen in den Städten betätigen, z.B. als Händler, Bankiers und Ärzte. In der         landwirtschaftlich ausgerichteten Gesellschaft des Mittelalters war dies nicht nur eine starke         Einschränkung, sondern zunächst auch mit geringer Wertschätzung verbunden. Allerdings         erlebten gerade diese Bereiche ab dem Spätmittelalter einen starken Aufschwung, Neid war         damit vorprogrammiert. War ein jüdischer Arzt zu erfolgreich, so versuchten seine         nichtjüdischen Konkurrenten, ihn durch Gerüchte und haltlose Vorwürfe auszuschalten, wie         sich somit  zum Beispiel  auch die Verantwortung der Pogrome (Hostienfrevel,         Ritualmordvorwürfe, Gotteslästerung, Brunnenvergiftung) darstellten.

5. Vorurteile und Anschuldigungen

Judenfeindliche Vorurteile waren im Volk weit verbreitet und wurden erst recht durch die Kirche verstärkt. Die Kirche sah sich selbst als neues von Gott "auserwähltes Volk". Die Juden wurden allein für den Tod von Jesu verantwortlich gemacht. Nicht erklärbare Naturereignisse oder Krankheiten wurden entweder der Zauberei von Hexen oder Minderheiten wie den Juden zugeschoben. In solchen Fällen kam es oft zu Ausschreitungen und Massenmorden (Hexen- und Judenverbrennungen). Auch durch die Pest ( von 1348-49 ) breitete sich auch das Gerücht aus, dass Juden die Brunnen vergiftet hätten. Gründe für solche Anschuldigungen stammen aus Legenden und Erzählungen, die verbreitet wurden ( Ritualmorde, Hostienfrevel).

6. Gewaltakte

Der erste Kreuzzug fand 1096  bis 1099 statt. Es wurde ein Krieg gegen „Ungläubige“ zur Befreiung des „ Heiligen Landes“ von Christen gegen Juden in ganz Mitteleuropa geführt. Die Juden wurden von den sogenannten Kreuzfahrern vor die Wahl gestellt, getötet zu werden oder den christlichen Glauben durch den Empfang der Taufe als richtiges Bekenntnis anzuerkennen. Viele Juden schlossen sich diesem Glauben an, jedoch wählten die Mehrheit den Tod. Die Gewalttaten wurden - wie auch die späteren Kreuzzüge - nicht gegen einzelne Juden, sondern gegen allen Angehörigen dieser Minderheit ausgerichtet.  Außerdem gehörten Plünderungen, Diebstahl und Raub ebenso zum gewalttätigen Geschehen.

7. Ritualmorde

Im Mittelalter wurde den Juden oftmals unterstellt sie würden zur Osterzeit einen Jungen christlichen Glaubens entführen und ihn schlachten, um sein Blut zu trinken. Denn die Lebenskraft, die im Blut bzw. in bestimmten Körperteilen des Opfers vorhanden ist, geht in den Täter bzw. in die Gemeinschaft der Täter ein. Erste angebliche Fälle eines solchen Ritualmordes sind seit Beginn des 12. Jahrhunderts belegt. Sowohl die Hostienschändung als auch der Ritualmord stellen beliebte Motive in antijüdischen Zeichnungen des Mittelalters dar. Auch die Unterstellung die Juden hätten einen Ritualmord an einem Christenjungen begangen,löste diverse Übergriffe auf die jüdische Minderheit aus.

8. Hostienschändungen

Die Unterstellung, die Juden würden auf rituelle Weise Hostien zerstören geht auf die im Mittelalter weit verbreitete Ansicht zurück, dass die Juden für den Tod von Jesus Christus verantwortlich seien. Vor diesem Hintergrund kam im Mittelalter die Unterstellung auf, die Juden würden sich heimlich Hostien besorgen und diese durchbohren, um so die Ermordung Christi zu wiederholen. Im Jahre 1215  wurde die sogenannte „Transsubstantiationslehre“ zum Dogma erklärt. Damit ist gemeint dass Hostie und Messwein durch die Eucharistie real in Leib und Blut Christi verwandelt würden. Dadurch fand das Vorurteil der angeblichen Hostienschändung durch Juden noch mehr Verfechter.  Aus Folge dessen wurden zahlreiche Pogrome des Hoch- und Spätmittelalters durch angebliche Hostienschändungen ausgelöst.