DIE AUFLEHNUNG GEGEN DAS GESETZ IN SOPHOKLES ANTIGONE UND IN FREDERICO GARCIA LORCAS BERNARDA ALBAS HAUS

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Emanuel Hausmann Deutsch: World Literature Essay 17.03.2009

Die Auflehnung gegen das Gesetz in Sophokles „Antigone“ und in Frederico Garcia Lorcas „Bernarda Albas Haus“

In meinem Essay werde ich die Auflehnung gegen das Gesetz in „Antigone“ und in  „Bernarda Albas Haus“ besprechen. Antigone  ist ein Drama des  Dichters , das im Jahr 442 v. Chr.  uraufgeführt worden ist. „Bernarda Albas Haus“ ist eine Tragödie des spanischen Schriftstellers Frederico Garcia Lorca, die er im Jahre 1936 fertiggestellt hat.

Die für das Drama prägende Vorgeschichte zu „Antigone“ beginnt mit dem Tod des Ödipus. Nachdem Ödipus gestorben ist, bricht ein Streit zwischen seinen beiden Söhnen  und  um das Königreich aus. Polyneikes wurde aus Theben verbannt. Als er jedoch zurückkehrte, hat er versucht, Theben zurück zu erobern. Bei der ausschlaggebenden Schlacht um die Nachfolge des Ödipus töten sich die beiden Brüder Polyneikes und Eteokles gegenseitig. Die Herrschaft über Theben reißt nun , Antigones Onkel, an sich. Sich nach dem Gesetz richtend beschließt Kreon Eteokles Sittengemäß zu bestatten, da er seine Heimat verteidigt hat. Als Zeichen des Neubeginns und als Warnung an alle, die Maßstäbe von Gut und Böse, von Recht und Unrecht nicht länger zu missachten, statuiert Kreon ein Beispiel an den toten Brüdern: Eteokles wird mit allen Ehren der Stadt beerdigt. Polyneikes jedoch verweigert Kreon das Begräbnis. Er soll, so will es der neue König, als für alle Bürger sichtbare Mahnung unbegraben vor den Toren Thebens liegen bleiben. Damit verwehrt Kreon Polyneikes jedoch den Einzug ins Totenreich Jeder, der es trotzdem wagt, den Leichnam zu bestatten, soll ohne Ansehen der Person mit dem Tode bestraft werden. An dieser Stelle setzt das Drama ein.

Auch das Drama „Bernarda Albas Haus“ beginnt mit einem Tod, der entscheidend für den ganzen Verlauf der Tragödie ist. Nach dem Tode ihres zweiten Mannes und dem feierlichen, mit allen kirchlichen und weltlichen ehren abgehaltenen Begräbnis verordnet die herrische Witwe Bernarda Alba eine achtjährige Trauer über ihr Haus und ihre fünf Töchter Angustias, Magdalena, Amelia, Martirio und Adela. Als alleinige Beschäftigung dürfen die jungen Frauen in dem sommerheißen Haus, dessen Fenster und Türen vernagelt sind, an ihrer Aussteuer (dem Geld, dass jede Frau mit in die Ehe bringt) nähen, doch eine Hochzeit steht nur für die älteste und hässlichste, die neununddreißigjährige Angustias, in Aussicht, da ihr aus einer früheren Ehe ihres Vaters eine reiche Aussteuer hinterlassen wurde, die sie in die Lage versetzt, standesgemäß zu heiraten. Sie soll mit dem jungen Pepe el Romano vermählt werden.

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In Antigone begegnet uns eine ganz neue Art von “Held“: Wohl ist sie die Königstochter, ist sich ihres Wegs so sicher und dabei von einer Starrheit wie sophokleische Helden auch sonst. Allein, sie ist in einer Position größter Schwäche, und zwar vom Anfang bis zum Ende. Und ganz anders als Prometheus, Aias, Orest, stellt sie nicht die Herrschaft oder gar die Existenz des Machthabers, mit dem sie in Konflikt gerät in Frage. Sie sinnt nicht auf Mord oder Rache. Vielmehr will sie sich der Herrschaft durchaus fügen. Nur in einem Punkt muss sie Kreon den Gehorsam versagen. Und selbst da ...

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