German IB Weshalb wird gelesen?

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Weshalb wird gelesen?

Eva Lamadé

 „Wie wenig du gelesen hast, wie wenig du kennst - aber vom Zufall des Gelesenen hängt es ab, was du bist.“

Dies ist ein Zitat von Elias Canetti, einem Schriftsteller, der 1981 den Nobelpreis für Literatur gewann.

Im Folgenden werde ich erläutern weshalb überhaupt gelesen wird, hierbei wird mein Schwerpunkt auf der Entwicklung des Lesens innerhalb der Geschichte bis zur heutigen Gegenwart liegen.
Den Begriff „lesen“ beziehe ich auf aktives Entziffern der Buchstaben, vom Erlernen des Lesens bis zum Überfliegen der Wörter als Schnellleser, wie sowohl auch auf passives Lesen, das das Unterbewusstsein beeinflusst und sogar verändern kann.

Die Grundvoraussetzung für das Lesen war die Entwicklung der Schrift, die um 50 000 vor Christus in der Höhlenmalerei ihre Wurzeln erhielt.
Diese Bildsprache umfasst Abbildungen von Jagden,  die oft mit unbestimmten Zeichen und Linien unterstützt wurden.
Aus diesem Grund gehen viele Forscher davon aus, dass schon zu dieser Zeit erste Abstrahierungen stattgefunden haben, jedoch kann man noch nicht von einem Kommunikationsmittel reden, da die genaue Bedeutung der Malereien nicht erfasst werden kann, so kann diese Urform des Schreibens und Lesens noch als Kunstform gedeutet werden.
Die Inschrift auf dem Sarkophag des Königs Ahirom von Byblos von 1000 vor Christus gilt als die „Mutter des modernen Schreibens“, dies ist die älteste überlieferte lesbare Buchstabenschrift.
Das Lesen entwickelte sich weiter, und die lateinische Schrift die wir seit 200 vor Christus verwenden, wird bis heute geschrieben und gelesen.
Im Laufe der Geschichte diente sie zur Fixierung von Gedanken, zur Bildung und Weitergabe von Wissen, das vor allem in der Zeit der Aufklärung eine große Rolle spielte, in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts wurden ganze Lesegesellschaften gebildet.
Deutlich erkennbar wird hier die Rolle des Lesens, das sich allmählich als Statussymbol entpuppte und schließlich ein Zeichen von Zugehörigkeit zum gebildeten Volk wurde.

Heutzutage spielt das Lesen lernen auf die Entwicklung des Kindes eine große Rolle:
Wichtig ist nicht nur das Erweitern des Wissens und der Fähigkeiten des Kindes in Bezug auf Kommunikation durch Lesen lernen, sondern auch das Knüpfen neuer Nervenbahnen, die die Fantasiefähigkeit miteinschließt.
In der modernen Psychologie spielt gerade dies eine große Rolle in der kindlichen Entwicklung, so wurden mit Hilfe des Lieblingsbuches, der Altersstufe und des Geschlechtes ganze Lesetheorien für die Kindheit aufgestellt, zum Beispiel von Charlotte Bühler in „Das Märchen und die Fantasie der Kinder“, in welchem die pädagogisch-funktionelle Betrachtung des Lesens ein Kernthema ist.
Diese unterscheidet klar zwischen aktiver Wissens- und Erkenntniserweiterung, die Zugang zur Wirklichkeit außerhalb seines Ichs erschaffen, und der passiven.
Dieses passive Lesen bewirke das Kennenlernen seines Selbst durch die Beziehung des Gelesenen auf sich, was seine eigenen Maßstäbe weite und verändere und zur Klärung des eigenen Standpunktes beitrage.
Ichfindung und Selbstreflexion sind folglich Funktionen des Lesens, künftige Verhaltensweisen und Meinungen werden bekräftigt, abgeschwächt oder sogar umgekehrt.

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In den meisten Ländern gibt es bei dem Prozess des Lesens die folgenden 2 Systeme zur Verarbeitung von visueller Information: das foveale Sehen gibt 3 bis 4 hoch aufgelöste Teilbilder pro Sekunde, das periphere System gibt bis zu 90 komprimierte Gesamtbilder pro Sekunde. Beim Erkennen von Wörtern werden alle gewonnenen Informationen an das Gehirn weitergeleitet und mit dem so genannten visuellen Wortschatz verglichen, geübte Leser können bis zu 250 Wörtern, Schnellleser bis zu 1000 Wörter pro Minute lesen.
Tatsächlich kann man sagen, dass schnelles Lesen eine Basis des Lebens für die meisten Länder bedeutet, wie zum Beispiel das schnelle Erkennen der ...

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