Vom Anfang an, ist es klar, dass Gottlieb Biedermann den Brandstiftern Beihilfe leistet, obwohl er es vielleicht nicht weiss. Zuerst lässt er Schmitz in sein Haus rein, gibt ihn was zum Essen und trinken, und später lässt er ihn auch noch auf dem Dachboden schlafen, damit er nicht auf der Strasse schlafen muss. In dieser Szene stellt sich Schmitz als den unschuldigsten Mensch auf der ganzen Welt vor, indem er sein armes Leben beschreibt und Biedermann schmeichelt. Biedermann, der einem wie blind vorkommt wegen der Schmeicheleien, gibt Schmitz, was er will, ohne Diskussionen oder irgendwelche Aussagen. Als sich das Theaterstück entfaltet, kommt Eisenring, ein weiterer Brandstifter, auch ins Haus, indem Schmitz ihn heimlich reinlässt. Bevor Biederman etwas dagegen unternehmen kann, lagern die zwei Pyromanen auf seinem Dachboden Benzinfässern. Biedermann fragt die beiden, was in den Fässern sei, und obwohl sie „Benzin“ sagen, will Biedermann die Wahrheit nicht glauben, auch als er weiss, dass sie wirklich Benzin in den Fässern haben. Während er mit den Brandstiften über die Fässer diskutiert, besucht ihn ein Polizist, der von Knechtlings Tod benachrichten will. Als der Polizist Biedermann auf dem Dachboden trifft und ihn fragt „Was haben Sie denn in diesen Fässern da?“, zögert Biedermann und belügt den Polizisten, weil er solche Angst hat. Er antwortet mit „Haarwasser“, und somit wählt er sein Schicksal. Hätte er Benzin gesagt, und die ganze Geschichte erzählt, würde er vielleicht noch am Leben sein, aber nein, er beschützt die beiden Brandstifter mit seiner Lüge. Biedermann hilft dann auch die Zündschnur zu messen, und will es immer noch nicht glauben, dass er zwei verbrecherische Brandstifter beherbergt, auch wenn der Dachboden nach Benzin riecht und sie es zugeben, Brandstifter zu sein. Dr. Phil wird vorgestellt, ein dritter Brandstifter. Er, im Gegensatz zu den anderen, stiftet Brände nicht zum Spass, sondern aus gesellschaftskritischen Gründen, aus ideologischen Motiven. Eisenring nennt ihn einen „Weltverbesserer“. Später, am Abendessen, wird Biedermanns Tod vorweggenommen indem Knechtlings Todeskranz falsch beschriftet wird mit „UNSEREM UNVERGESSLICHEN GOTTLIEB BIEDERMANN“. Nach dem Gansessen fragen die Brandstiftern nach Streichhölzern. Biedermann, der genug vom ‚Witz‘ hat, will, dass die zwei Männer ihr kleines ‚Spiel‘ aufgeben. Schmitz und Eisenring erklären ihn, dass die nackte Wahrheit die beste Tarnung ist. Biedermann, der immer noch nicht glauben will, dass es zwei Brandstifter sind, gibt denen die Steichhölzer als „Zeichen des Vertrauens“, merkt aber, dass er die ganze Zeit falsch lag, als sein Haus in die Luft gesprengt wird.
Gottlieb Biedermann ist wegen Irreführung der Behörden schuldig. Obwohl das Stück „Jedermann ist Biedermann“ heissen sollte, ist Biedermanns Benehmen so naiv und unerfahren, dass dieses Theaterstück eine extreme Version des biederen Mannes zeigt. Er ist schuldig weil er die zwei Brandstifter beherbergt und ihnen das Material zur Brandstiftung gegeben hat. Er hat auch die Polizei angelogen, um seine sogenannten ‚Freunde‘ zu schützen, so bieder wie es auch sei. Er sieht alle Probleme schon vom Anfang an, will sie aber nicht sehen, weil er ein Dickkopf ist, und nicht glaubt, obwohl es die zwei Brandstiftern es sogar zugeben, sein Haus anzünden zu wollen. Wegen seiner schlechten und biederen Charaktereigenschaften, wird Biedermann zum Opfer seiner eigenen Dummheit.
An seiner Stelle hätte ich die Brandstifter reingelassen und ihnen was zum essen gegeben, aber dann gleich nach dem Abendessen wieder auf die Strasse geschickt. So hätte Biedermann es vielleicht machen können. Ich hätte die ständige Schmeicheleien nicht aushalten können, weil ich dann wusste, dass etwas los war. Der grösste Fehler Biedermanns war, dass er die Brandstifter immer weiter in seinem Leben reingelassen hat. Zuerst das Abendessen, dann dürften sie auf seinem Dachboden schlafen, dann die Fässer, und dann noch die Streichhölzer. Ich weiss, dass er Angst gehabt hat, aber trotzdem würde man nicht so bieder sein wie Biedermann. Er hätte den Polizisen alles sagen können als er sein Haus besucht hat, aber statt die richtige Entscheidung zu treffen, hat er die falsche/biedere gewählt und alles geheim gehalten, wie der Biedermann es macht. Aber im Leben braucht man immer noch den Biedermann, weil sonst niemand so bieder sein sein kann.
Works Cited
Frisch, Max. Biedermann und die Brandstifter. Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag, 1963.