WL-German: Comparative Commentary on "Der Fremde" and "Hexenjagd"

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Falk Konstantin Lübbe

World Literature One

Comparative Study

Die Signifikanz des Todes in der Entwicklung John Proctors und Meursaults in "Hexenjagd" und "Der Fremde"

Der Tod ist ein Thema mit dem sich jeder Mensch früher oder später auseinandersetzen muss, ob er nun will oder nicht. So begegnen ihm auch die Protagonisten aus Hexenjagd (John Proctor) und Der Fremde (Meursault), und zwar unter Anderem in Form ihrer Verurteilung zum Tod. Inwiefern der nahende Tod eine wichtige Rolle in ihrer persönlichen Entwicklung spielt soll in diesem Assignment analysiert werden. Weiterhin soll erörtert werden wie die Lebensstile der Charaktere anfänglich aussehen, wie sich diese in Bezug auf ihren kommenden Tod verändern.  

Um die Entwicklung der beiden Protagonisten zu beschreiben werden wir zunächst ihren Charakter zu Beginn der Erzählungen analysieren.

John Proctor, einer der Charaktere des Dramas "Hexenjagd" von Arthur Miller, ist ein Realist ("Kinder sterben in der Stadt, Mann! ... - Ich sehe niemanden sterben" S.20), er sieht die Dinge so, wie sie sind. Ob er an einen Gott glaubt, lässt sich anfangs noch nicht sagen, allerdings ist ihm die weltliche Kirche, die den Gläubigen mit "Höllenfeuer und Verdammnis" (S. 21) ängstigst, zuwider. Dazu kommt, dass er als Bauer sehr pragmatisch veranlagt ist was auch einer der Gründe sein könnte, warum man ihn „seit der letzten Schneeschmelze nicht mehr in der Kirche gesehen“ (S. 21) hat. Weiterhin hält er nichts von überstürzten Theorien über Hexerei und scheint eine rationale Herangehensweise zu bevorzugen ("Ich habe gehört, dass sie ein Mann mit Vernunft sind. Ich hoffe, Sie lassen etwas davon in Salem." S. 25). Diese Eigenschaften machen ihm im Stück zu einem der einzigen die sich nicht von den Mädchen unter der Führung von Abigail Williams täuschen lassen.

Der sehr positiv dargestellte John Proctor hütet allerdings ein unangenehmes Geheimnis. Die ihn immer noch liebende Abigail Williams verleitete ihn zum Ehebruch. Seine Frau Elizabeth vergab ihm zwar, doch es beeinflusst ihre Beziehung noch immer; Elizabeth vertraut ihm nicht („Der Pfeil steckt noch in dir, John.“ S. 46).

Der nach außen anständige Proctor wäre nach damaligem Ermessen als schwerer Sünder angesehen gewesen.

Meursault, der Protagonist des Romans „Der Fremde“ von Albert Camus führt ein sorgloses, sein eigenes Tun nicht in Frage stellendes Leben. Er hat es sich „ein bisschen abgewöhnt, [sich] selbst zu befragen“ (S. 85). Er übt scheinbar keinerlei Selbstreflexion oder sogar

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 –Kritik. Besonders zeigt sich dies am Tod seiner Mutter zu dem er vorerst gleichgültig zu stehen scheint. Zum Beispiel besuchte er sie wenig weil es ihn „um [s]einen Sonntag brachte“ (S. 10).  Analysiert man diesen Sachverhalt aber detaillierter zeigt sich dass das Schicksal seiner Mutter ihm keineswegs gleichgültig gewesen sein kann. Zitate wie „Ich wollte sofort zu Mama“ (S. 8) und der Satz „Jetzt ist sie (die Wohnung) zu groß für mich“ (S. 30), obwohl unlogisch weil seine Mutter vorher auch nicht da war, zeigen wie groß der durch ihren Tod verursachte Einschnitt in sein Leben und seine Einsamkeit ist. ...

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