Eine dieser ist das mangelnde Selbstwertgefühl der Jugendlichen.
Dieses entsteht als Folge einer Identitätskrise, in die manche Jugendliche in der Pubertät geraten während des Selbstfindungsprozesses. Laut dem Psychologen Friedrich Lösel fangen Gewaltkarrieren bereits im Kleinkindalter an und sind Folgen einer falschen Erziehung. Deshalb liegt es nahe, dass schon sehr früh begonnen werden muss, die Kinder richtig zu erziehen. Damit sind jedoch viele Eltern überfordert, denn „ „ in keiner anderen Phase, ist der Mensch derart körperlich aggressiv wie in seinem dritten Lebensjahr. Kleinkinder bringen nur deshalb niemanden um, weil wir ihnen keinen Zugang zu Waffen geben““
Ein weiterer Punkt für die falsche Erziehung ist die moderne Lebensweise der Eltern. Häufig sind beide berufstätig, haben wenig Zeit für ihr Kind und versuchen dies mit Geschenken oder anderem auszugleichen. Somit werden dem Kind keine sozialen Werte vermittelt, was sich in seinem späteren Verhalten im Umgang mit Mitschülern und Lehrern ebenfalls auswirkt.
So können Gründe für die Gewalt auch in der Schule gefunden werden. Einer ist beispielsweise die Anonymität in großen Schulen, die zur Folge hat, dass sich den Schülern mehr Spielraum für Gewalt bietet. Ein weiterer Nachteil an großen Schulen ist die Überforderung aufgrund immer neuer Erwartungen von außen.
Auch ausschlaggebend ist die Überforderung der Schüler, durch hohe Erwartungen der Eltern.
Allerdings dürfen nicht nur im schulischen Bereich die Ursachen für Gewalt gesucht werden; sie finden sich auch im sozialen Umfeld der Heranwachsenden. Herkunft und Lebensstandard spielen hierbei eine große Rolle. An Schulen an denen Kinder aus verschiedenen Bevölkerungsschichten unterrichtet werden, zum Beispiel, kann es schnell zu Sozialneid kommen. Das Verdeutlichen dieser Klassenunterschiede, beispielsweise durch das Tragen bestimmter Markenkleidung oder das zur Schau stellen des eigenen Wohlstandes, kann zusätzlich zur Gewaltbildung beitragen.
In der Anwendung der Gewalt besteht zudem ein alters- und geschlechtsspezifischer Unterschied. Mädchen zum Beispiel, „operieren deutlich weniger mit physischer Gewalt, wogegen bei verbalen Formen der Aggression die Geschlechtsunterschiede wesentlich geringer ausfallen.“
Wie Studien belegen sind die Aggressionswerte bei Jungen wesentlich höher als bei Mädchen. Auch sind Mädchen seltener das Opfer von Gewalt.
„Mädchen benutzen dagegen oft raffiniertere und verdecktere Schikanen wie üble Nachrede, Verbreitung von Gerüchten oder Drahtziehersein in Freundschaftsbeziehungen.“
Nun möchte ich auf die Folgen der körperlichen Gewalt näher eingehen. Entsprechend der Stärke der Gewaltanwendung, können diese Strafen von Ermahnungen bis zu einem Schulverweis reichen.
Auch werden in manchen Fällen Sozialdienste verhängt, um dem Täter die Schwere seines Vergehens stärker bewusst zu machen. Eine weitere Folge der körperlichen Gewalt ist die psychische Belastung des Opfers, die in schlimmen Fällen zu einer posttraumatischen Belastungsstörung führen kann.
In solchen Fällen sind gewisse Maßnamen gegen die Täter unumgänglich, auf die ich nun eingehen möchte.
2. Maßnahmen gegen die Gewalt
Um einen internen Schulfrieden zu erreichen, ist es wichtig ein soziales Schulklima aufrecht zu erhalten. Das heißt es sollte innerhalb der Klasse eine funktionierende Klassengemeinschaft und eine positive Beziehung zwischen den Gleichaltrigen bestehen. Die Schüler müssen lernen sich untereinander zu respektieren und Lehrer als Autoritätspersonen anzusehen.
Möglichkeiten ein solches Klima herzustellen, oder zu erhalten, ist die Förderung der sozialen Kompetenz der Lehrer, sowie in diesem Bereich gleichermaßen der Schüler. Darunter befinden sich unter anderem das „Einfühlungsvermögen und Mitgefühl“, das heißt, die Fähigkeit „sich in die Lage eines anderen zu versetzen und die Dinge auch aus seiner Sicht sehen zu können“. Wenn ein Lehrer sich, zum Beispiel bei einem Konflikt zwischen zwei Schülern, die Perspektiven beider vorstellt, ist es somit für ihn leichter den Streit gerecht zu schlichten. Eine weitere wichtige Fähigkeit, ist die „Artikulations- und Argumentationsfähigkeit“. Sie trägt ebenso dazu bei einen Konflikt möglichst schnell zu lösen. Dabei sollte man diese Konflikte möglichst „produktiv austragen beziehungsweise nicht vermeiden.“
Wie hervorgeht, ist es wichtig für Lehrer, sowie für Schüler, zu wissen, wie man sich in einem Konflikt richtig verhält. Das setzt auch gewisse Grundqualifikationen voraus, wie zum Beispiel „die Fähigkeit, bei Konflikten angemessen flexibel und vor allem gewaltfrei zu reagieren.“
Um dies zu gewährleisten ist ebenfalls „die Fähigkeit zur Argumentation“ wichtig, welche eine gewisse Sachkompetenz und eine positive Selbsteinschätzung vorraussetzt.
Damit die Schüler jedoch überhaupt dazu bereit sind, Konflikte auf diese Art zu lösen, ist es die Aufgabe des Lehrers, die Zusammengehörigkeit innerhalb einer Klasse zu fördern. Das heißt, ein positives Klima herzustellen, in dem sich die Schüler gegenseitig helfen und zur Seite stehen.
Ebenso wichtig ist es einen solchen „Teamgeist“ auch unter den Lehrern herzustellen. „Durch regelmäßige Treffen mit Kollegen, könne ein Austausch über Probleme stattfinden, wodurch sich „an Schulen ein Frühwarnsystem entwickeln“ könne.“
Lehrer müssen jedoch ebenfalls verstärkt auf Konfliktsituationen vorbereitet werden, das heißt, sie sollten auf Möglichkeiten hingewiesen werden, an Fortbildungen teilzunehmen.
Noch wirksamer sind jedoch so genannte, extra entwickelte Präventionsprogramme, weil diese dort ansetzen, bevor das eigentliche Problem entsteht und damit vorbeugend gegen die Gewalt an Schulen sind.
Eine Art davon, ist das „Streitschlichter-Programm“. Dabei werden verschiedene Schüler zu so genannten Streitschlichtern gewählt, deren Aufgabe es ist, während den Pausen darauf zu achten, dass kein Streit eskaliert und bei Schlägereien dazwischen zu gehen und zu vermitteln. Dabei befolgen die „Streitschlichter“, auch Mediatoren genannt, feste Regeln. Zuerst „legt jede Seite ihre Position dar, wird ermutigt, Gefühle zu äußern und lässt die andere ausreden.“ Danach wird beschlossen, wie sie in Zukunft miteinander umgehen werden und unterschreiben dazu einen Vertrag.
Damit wird auch ein immer wieder aufkommender Streit zwischen zwei Personen verhindert. Ein zusätzlicher Vorteil dieser Streitschlichtungs-Programme ist die Verantwortung die Schülern damit zugetragen wird. Sie fühlen sich dadurch bestätigt und nicht mehr unnütz.
Ein weiteres Programm ist das Modellprojekt „Team Z“, was zur konstruktiven Bewältigung von Konflikten durch Vermittlung von Grundregeln und Erweiterung der Handlungskompetenz beiträgt. Das Programm besteht aus mehreren Teams, deren Mitarbeiter „fachliche und pädagogische Erfahrungen in der Bildungsarbeit mit Kindern und Jugendlichen“ besitzen. Sie bewältigen Aufgaben wie die Organisation und Leitung von Seminaren, deren Ziel es ist „Modelle der Streit- und Konfliktschlichtung sowie präventive Maßnahmen gegen Gewalt zu etablieren.“
3. Schlussfolgerung
Tatsache ist, dass es viele verschiedene Ursachen für unterschiedliche Arten der Gewalt gibt. Speziell die Gewalt von Kindern und Jugendlichen an Schulen, ist nur ein kleiner Teil der Gewalt auf der Welt.
„ „Die Schule sollte ein Ort sein, an dem Kinder gedeihen und sich entwickeln können““ Leider sieht das im Alltag oft anders aus.
Man muss beachten, dass der Auslöser dieser Gewalt ein langjähriger Prozess ist. Gerade bei Jugendlichen tragen viele Faktoren zur Delinquenz bei.
Ebenfalls ist, entgegengesetzt vieler Gerüchte, in keiner Studie belegt, dass Gewaltbereitschaft nur in bestimmten Gesellschaftsgruppen vorkommt.
Das heißt bei Jungen und Mädchen und bei deutschen und nicht-deutschen gibt es kaum Unterschiede. Bedeutsam ist lediglich die erhöhte Rückzugsdelinquenz nicht-deutscher Schüler, im Verhalten außerhalb der Schule.
Um eben diese Rückzugsdelinquenz auch innerhalb der Schule zu erreichen
schalten immer mehr Schulen Präventionsprogramme als Maßnahmen gegen die
Gewalt ein. Hierbei stellt sich nur die Frage, ob solche Programme überhaupt zu gewaltfreien Schulen führen können, oder ob es nicht immer so bleiben wird, dass es Kinder und Jugendliche gibt, die ihre Aggressivität in der Schule an Mitschülern auslassen?
Schluss
Gewalt an Schulen ist meiner Meinung nach ein unlösbares Problem. Es wird immer Jugendliche geben, die keinen anderen Ausweg in bestimmten Situationen sehen, als die Gewalt gegen Mitschüler. Diese Gewalt wird zwar durch präventive Einrichtungen reduziert, kann jedoch nie ganz verschwinden.
Siehe Brockhaus Enzyklopädie Bd.8, S.453
http://www.asg-passau.de/2000/paedkon2000/ergebnisse1-7.htm
http://schulpsychologie.lsr-noe.gv.at/downloads/gewalt_in_schulen.pdf
Vgl. http://www.geo.de/GEO/wissenschaft_natur/2004_02_GEO_aggression/index.html?linkref=geode_pager
http://www.geo.de/GEO/wissenschaft_natur/2004_02_GEO_aggression/index.html?linkref=geode_pager
Vgl. http://www.asg-passau.de/2000/paedkon2000/ergebnisse1-7.htm
Vgl. http://schulpsychologie.lsr-noe.gv.at/downloads/gewalt_in_schulen.pdf
http://schulpsychologie.lsr-noe.gv.at/downloads/gewalt_in_schulen.pdf
http://www.friedenspaedagogik.de/themen/zc_lernen/146-153.pdf
Vgl. http://www.friedenspaedagogik.de/themen/zc_lernen/146-153.pdf
http://www.main-spitze.de/panorama/objekt.php3?artikel_id
Vgl. http://www.basta-net.de/main.html?lthema=&othema=3&pfad=aktionen/aktionen.html
Vgl. http://www.friedenspaedagogik.de/themen/zc_lernen/146-153.pdf
http://bs.cyty.com/elmbs/einletng.htm