In seinen zwei Reden zwischen Versen 442-581 und Versen 639-765, verdeutlicht er seine Einstellung gegenüber Frauen und insbesondere gegenüber Antigone. Vor allem erkennt mann, dass Kreon den Mann höher stellt als die Frau. ,,Ich wär nicht der Mann, der Mann wär sie, Wenn solche Tat ihr ungeahndet bliebe.” Dies bezieht sich klar darauf das Kreon glaubt Männer sind das stärkere Geschlecht, und wenn Antigone sich durchsetzen würde, wäre sie der Mann. Dass Kreon glaubt Frauen wären das schwächere Geschlecht wird auch in Vers 525 deutlich wenn er sagt ,,Solang ich lebe, soll kein Weib regieren”. Erneut wird bekräftigt, dass Kreon im glaube steht, dass eine Frau nicht imstande ist den Stadtstaat zu regieren.
Kreon's Vorurteil gegenüber Frauen geht sogar so weit das er Frauen verdinglicht. In Vers 569 vergleicht er Antigone und andere Frauen mit ,,Feldern”. ,,Es gibt noch andere Felder zu bepflügen”, womit er Frauen verdinglicht und ihnen eigentlich nur einen Sinn im leben zuweist, der wäre Kinder zu kriegen. Dies wird mit der Phrase ,,Felder zu bepflügen” hervorgerufen. Felder sind etwas die der Mensch nutzt, zu einem praktischen Zweck. Sie sind allein dazu da, von Menschen genutzt zu werden um etwas zu produzieren. Kreon vertritt diesen Standpunkt was auch in den darauffolgenden Versen bekräftigt wird, wenn Kreon sagt ,,Ich will kein schlechtes Weib für meinen Sohn”. Kreon kümmert sich hierbei nur um seinen Sohn und nicht um seine Neffin. Er vertritt die Meinung, dass es darum geht wie sich die Frau auf den Mann auswirkt und nicht andersherum.
Jedoch ist Kreon nicht nur jähzornig und aufbrausend sondern auch sehr irrational. Kreon beschimpft seinen Sohn als ,,Weibes Knecht" und sagt zugleich, dass er den ,,Tod durch Manneshand" vorzieht als ein "Weibersklave" zu sein. Diese Einstellung zieht sich durch seine Reden, so beschimpft er seinen Sohn mehrfach mit dem ,,Weib" im Bunde zu sein, was bei Kreon so konnotiert werden kann, dass Haimon mit dem Bösen im Bunde ist und es herausspeien muss.
Kreon empfindet Frauen nicht nur als unintelligent, sondern auch noch als gefährlich. ,,Gebunden müssen diese Weiber sein" zum einen bezeichnet er Frauen als ,,Weiber" womit er zeigt das er keinen Respekt vor ihnen hat und zum anderen empfindet er das sie nur Unruhe stiften und am besten ,,Gebunden" werden sollten, damit sie niemandem schaden können. Die angebliche Gefahr der Frau ist eine der Thematiken die in Kreon's Reden auftreten. Zum Beispiel sagt er in der zweiten Rede ,,spei sie aus wie einen bösen Feind".
Hier wird ein sehr aussagekräftiges Verb benutzt, ,,spei", das fungiert um zu zeigen wie ,,böse" Antigone ist und das Haimon sich ihr so schnell wie möglich entledigen muss. Das Kreon glaubt, dass Frauen seinen Sohn schlecht beeinflussen könnten und eine Gefahr für ihn sind, zeigt sich auch wenn Kreon, Haimon warnt ,,Verlier, mein Sohn, nicht deinen klaren Sinn Durch Weiberreiz und Sinnenlust". Erneut stellt er die Frau als etwas da, dass nicht nur schlechter ist als der Mannist, sondern ihm auch noch gefährlich werden könnte und der Mann sich in acht vor ihr nehmen muss.
Kreons Charakter ist sehr durch die Einstellung geprägt, dass er glaubt das Frauen schwächer und dümmer sind als Männer. Diese Einstellung zeigt sich auch darin wie er Frauen bezeichnet. Er verdinglicht sie, durch den Vergleich mit Feldern, und er zieht nicht in Betracht sie, dem Mann gleichzustellen und sie gar beim richtigen Namen zu nennen. So nutzt Kreon kein einziges mal das Wort Frau sondern beschimpft sie immer nur als "Weib". Kreon's Einstellung gegenüber Frauen, wenn sie auch sehr extrem ist, war im alten Griechenland keine Ausnahme, so wurden Frauen eigentlich nur den Hausarbeiten zugewiesen und durften keine anspruchsvolleren Arbeiten verrichten. Dies spiegelt sich in dem Drama Antigone wieder , in dem der Charakter des Kreon extrem Frauenfeindlich ist und sie als nutzlos und gar böse darstellt.