Dies ist eine tabellarische Darstellung des Verlaufes von einem Vulkan und der 3.Szene, 3. Episode des Romans Das Attentat.
Nicht nur dieser Teil des Romans hat mit dem Einfluss der Natur zu tun, auch an anderen Stellen der Geschichte spielt die Natur eine wichtige Rolle. Die Ähnlichkeit zu einem Vulkan ist eher in metaphorischer Weise zu sehen, eine direkte Darstellung der Natur ist nicht vorhanden, aber wie schon zu Beginn vorgemerkt wollte ich auch indirekt auf die Natur eingehen. Trotzdem ist die Darstellung der Natur in dem Roman Das Attentat von Relevanz. Mehrere Stellen werden durch die Erläuterung der natürlichen Gegebenheiten verdeutlicht, die Geschichte wird somit verdeutlicht.
Schon im Prolog werden Natürliche Gegebenheiten in den Sätzen eingebunden. Der Erzähler berichtet darüber wie Anton Steenwijk, die Hauptfigur der ganzen Geschichte, immer wieder die Motorschiffe beobachtete, die entlang des Kanals fahren.
„…Stampfend teilte der Bug das Wasser zu einem V, das sich weitete, bis es beide Ufer erreichte. Dort schwappte das Wasser plötzlich auf und nieder, obwohl das Schiff schon ein ganzes Stück weitergefahren war. Dann schwappten die Wellen zurück und formten ein umgekehrtes V, ein Lambda, das sich immer mehr schloss…“
Die Natur wird in den Sätzen dargestellt um alles zu verdeutlichen.
Auf Seite 19, schon ziemlich zu Beginn der Geschichte wird durch eine Darstellung der Natur eine Aussage verdeutlich. Als Herr Steenwijk mit Peter, Antons Bruder eine Konversation führt über einen Text der von Peter geschrieben wurde.
,,Wie die durch Regen und Schneeschmelze angeschwollenen Flüsse vom Gebirge herabströmend in einem Talbecken ihre gewaltigen Wassermassen, überquellenden Brunnen entsprungen, in ihren leeren Betten vereinen - und weit weg in den Bergen hört der Hirte ihr ohrenbetäubendes Brausen -: So klang das Geschrei und der verbissene Kampf der ins Handgemenge verwickelten Soldaten. – Ist das nicht großartig?“
Es ist eine Stelle die in Peters Text vor kommt und daher auch wieder eine indirekte Darstellung der Natur, dennoch ist sie nicht irrelevant.
Darauffolgend liest Herr Steenwijk Peters Text weiter. Eine weitere Bemerkung über die Natur und ihre Darstellung ist Aufzufinden.
„Der ist auch seinen Tag wert. Herrlich, wie er die Natur heraufbeschwört, aber nur indirekt, als Gleichnis. Ist dir das aufgefallen? Was man behält, ist nicht das Handgemenge der Soldaten, sondern das Bild der Natur – und das ist immer noch da. Die Schlacht ist vorbei, aber die Flüsse sind noch da, man kann sie noch immer hören und ist dann selber Hirte. Als wollte der Dichter sagen, dass das ganze Dasein eine Metapher für eine andere Wirklichkeit ist und dass es darauf ankommt, diese andere Wirklichkeit zu erkennen“
Erneut wird indirekt über die Natur gesprochen, aber es ist von Bedeutung, denn es soll verdeutlicht werden, dass nach dem Krieg die Natur nicht verändert ist, sondern gleich geblieben ist.
Aber auch in dem Roman Was vom Tage übrigblieb sind mehrer Darstellung der Natur vorhanden. In diesem Roman wird aber eher direkt auf die Natur eingegangen, Metaphern und ähnliches sind eher seltener. Dennoch gibt es auch Stellen, die indirekt die Natur beschreiben, so auch zu Beginn der Reise von Mr. Stevens, der Hauptcharakter dieser Geschichte.
„Ich habe Leute den Augenblick beschreiben hören, wenn man bei der Ausfahrt eines Schiffes schließlich das Land unter dem Horizont versinken sieht.“
In diesem Fall wird indirekt auf die Natur eingegangen, aber nicht zu Unrecht, denn Mr. Stevens ist nicht häufig außerhalb seines Arbeitsplatzes, da er ein englischer Butler eines höheren Hauses ist. Ihm ist die Natur in solchen Zügen völlig Fremd, aus diesem Grund kann zu Beginn der Geschichte nur indirekt auf die Natur in einer solchen Weise eingegangen werden, es sei denn er erlebt zum ersten mal solche Momente die außerhalb von Darlington Hall aufzufinden sind, selbst.
„…Es gibt ein hübsches Plätzchen dort, mit einer Bank. Und eine bessere Aussicht finden Sie in ganz England nicht.“
Auch an dieser Stelle ist die Beschreibung der Natur wichtig, denn die Aussicht von der, ein älterer Mann dort redet, während er zu Mr. Stevens spricht ist stark mit der Pracht der Natur in Verbindung zu bringen. Diese Stelle ist sehr wichtig, denn Mr. Stevens weißt das Angebot zurück, denn er ist gerade erst am Anfang seiner Reise und möchte noch viele schöne Dinge erleben und will sich den Höhepunkt seiner Reise nicht schon vorweg nehmen. Die Anspielung auf den Höhepunkt ist sehr wichtig um den Verlauf der Geschichte besser zu interpretieren, da Mr. Stevens auf dem Weg zu einer Bekannten ist, die in Cornwall wohnhaft ist und er dort auf seinen persönlichen Höhepunkt spekuliert. Er verfällt fast sogar in Angstzustände, dass ihm dort ein Höhepunkt erwartet der seine Begegnung mit seiner alten Bekannten in den Schatten stellen würde. Letztendlich überredet der Mann ihn dann doch und er macht sich auf den steilen Pfad der zu dem außergewöhnlichen Ausblick führt.
„…Hier stand eine Bank, und man hatte wirklich eine herrliche Aussicht über die ganze Umgebung. Was ich sah, waren hauptsächlich Felder, die sich eines hinter dem anderen bis in die Ferne erstreckten. Der Boden war leicht gewellt, und die Felder waren von Hecken und Bäumen gesäumt. Auf einigen der Wiesen in der Ferne sah ich Punkte, bei denen es sich wohl um Schafe handelte. Zu meiner Rechten, fast am Horizont, glaubte ich den eckigen Turm einer Kirche zu erkennen. Es war in der Tat ein schönes Gefühl, dort oben zu stehen, umsummt von den Klängen des Sommers und umweht von einer leichten Brise. Und ich glaube, in diesem Augenblick, mit dieser Aussicht, begann ich in eine der vor mir liegenden Reise angemessene Stimmung zu kommen… Und ich nahm mir auch vor, mich nicht bedrücken zu lassen von der einen dienstlichen Aufgabe, die ich mir bei dieser Fahrt gestellt habe, was nämlich Miss Kenton und unser derzeitiges Personalproblem angeht.“
Dieser Ausblick, die kleine Reise in die pure Natur lässt ihn Schlagartig anders denken und aus diesem Grund ist die Darstellung der Natur an dieser Stelle so wichtig.
Noch anschließend schwärmt er von diesem wunderbaren Ausblick.
„Und doch stelle ich heute Abend in der Stille meines Zimmers fest, dass das, was ich von diesem ersten Reisetag in mir bewahren werde…, jener herrliche Blick, der mir heute morgen über die wellige englische Landschaft zuteil wurde.“
Es ist nicht schwer schon zu Beginn der Geschichte heraus zu interpretieren das Mr. Stevens unzufrieden mit seinem bisherigen Leben ist und das im nie vergönnt war solch Prachtvoll Naturspektakel wie zum Beispiel einige Schluchten, Wasserfälle und zerklüftete Gebirge mit eigenen Augen zu sehen, man verspürt fast sogar Mitleid mit ihm. Er sieht sein Vaterland, als eines der schönsten Landschaften der Welt, für ihn hat dieses Land einige gute Eigenschaften, unter anderem die, dass es Würde besitzt. Dies ist auch sehr wichtig für den Verlauf des Romanes, denn Mr. Stevens versucht über mehrere Seiten das Wort, Würde zu definieren und genau an dieser Stelle definiert er sogar die Natur Englands als eine, welche Würde besitzt und Größe zeigt.
Ein weiterer Paragraph des Romanes erhält durch die Darstellung der Natur eine bessere Verständlichkeit. Denn Mr. Stevens bekam in einem Gasthaus in dem er gehaust hat die Information über einen Angelweiher, für den sich ein Umweg lohnen solle.
„Der Weiher ist nicht gerade sehr groß…Es herrscht eine Atmosphäre großer Ruhe. Rings um das Gewässer hat man Bäume gepflanzt, gerade in solchem Abstand, dass das Ufer in einem angenehmen Schatten liegt, während hier und da Büschel von hohem Schilfrohr und Binsen die Wasseroberfläche und das stille Spiegelbild des Himmels durchbrechen.“
Man erhält eine ausführliche Beschreibung von dieser Atmosphäre die der natürlichen Herkunft ist. Der Leser wird dahin geführt, dass er denkt, dass Mr. Stevens nun die Natur hautnah erleben möchte.
„Mein Schuhwerk ist nicht für einen Gang um den Weiher herum geeignet – ich kann von der Stelle aus, an der ich hier sitze, schon sehen, dass der Uferweg in einiger Entfernung schlammige Stellen aufweist - ,aber so reizvoll ist alles hier, dass ich am liebsten gleich dazu aufgebrochen wäre.“
Sobald man dies aber gelesen hat ist man mehr als verwundert, denn es stellt den Charakter von Mr. Stevens deutlich da, er ist sehr penibel und kann sich keine Fehler erlauben, so hat er es zu mindest aus langer Erfahrung als Butler gelernt. Er kommt nie aus sich heraus und dies ist stark an dieser Stelle verdeutlicht. Das signifikante daran ist jedoch das es anhand der Darstellung der Natur geschehen ist, denn dies verdeutlicht alles noch etwas mehr. Außerdem lässt diese Landschaft ihn noch einmal gründlich darüber nach denken was ihm in der letzten halben Stunde passiert ist.
,,Wahrscheinlich hätte ich ohne diese friedliche Stimmung hier kaum länger über mein Verhalten bei der Begegnung mit dem Offiziersburschen nachgedacht. Das heißt, ich hätte vielleicht nicht weiter darüber nachgedacht, warum ich den Eindruck erweckt hatte, ich hätte nie in Lord Darlingtons Diensten gestanden.“
Zu diesem Zeitpunkt hätte er nie daran gezweifelt, dass es ein Fehler war unter Lord Darlington zu arbeiten. Dennoch haben ihn die national sozialistischen Gerüchte um Lord Darlinton dazu gebracht an dieser einen Stelle anzuzweifeln das er unter der Obhut eines der größten Englischen Gentleman gearbeitet hat. Nun genießt er aber die Natur und diese hat ihn dazu gebracht noch einmal über seine Aussage vor einer halben Stunde nachdenken zu lassen. Aus diesem Grund spielt die Natur dort eine so wichtige Rolle.
Die Art wie die Darstellung der Natur in einem Roman als ein literarischer Effekt eingebunden werden kann ist in beiden Roman Was vom Tage übrigblieb und Das Attentat gut dargestellt. Harry Mulisch und Kazuo Ishiguro haben beide in ihren Werke die Natur als Stabilität zur Verdeutlichung ihrer Ideen genutzt. Harry Mulisch hat mit der Metapher eines Vulkanausbruches sehr stark den Verlauf der Szene unterstützt, aber auch die anderen Darstellungen der Natur sind von Bedeutung und gut eingebracht, auch wenn es häufig in einer indirekten Weise geschieht. Kazuo Ishiguro hat die Darstellung der Natur auch zu seinem Vorteil genutzt, dies hat er aber hingegen auf eine direkte Weise gemacht. Auf eine geschickte Weise hat er so die Charakterzüge von Mr. Stevens verdeutlicht und seinen Ideen eine Stabilität gegeben. Letztendlich ist klar und deutlich zu sehen das die Darstellungen der Natur wichtig und von Bedeutung sein können.