Universität Hamburg

FB Erziehungswissenschaften

Institut für Berufs- und Wirtschaftspädagogik

Seminar:        „Qualifikation und Sozialisation“

        (67.019)

Seminarleiterin:                        Frau Dr. Karin Büchter

Semester:                        WS 2001/2002

schriftliche Ausarbeitung des Referates vom 29.01.2001

Welche Einflüsse kann Berufsausbildung auf Persönlichkeitsentwicklung haben?

„Berufliche Qualifikation und Sozialisation“

Bearbeiter:        Michael Hoffmann                Matr. Nr.:  

                Tel.: 01774238248                Semester: 1

                mail: [email protected]                Studiengang: LOB............................

Jens Nitsch                        Matr. Nr.:  5450172

                Tel.: 0421/ 7941095                Semester: 1

                mail: [email protected]        Studiengang: LOB (Bautechnik)

                Jörg Schüler                        Matr. Nr.:  5314163                

Tel.: 01602714980                Semester: 2

                mail: [email protected]                Studiengang: LOB (Ernährung)

                Thomas Walczyk                        Matr. Nr.:  5404561

                Tel.: 040/ 2518243                Semester: 1

                mail: nicht vorhanden                Studiengang: LOB (Metalltechnik)

        

Einleitung:

Diese Arbeit ist die Verschriftlichung eines am 29. Januar 2001 im Seminar

„Qualifikation und Sozialisation“ (67.019) gehaltenen Referates zum Thema:

„Berufliche Qualifikation und Sozialisation “

In dieser Ausarbeitung werden lediglich die theoretischen Aspekte der Fragestellung berücksichtigt.

Gliederung der Ausarbeitung:

                                                                                        Seite:

1.          Theoretische Ansätze zur beruflichen Sozialisation (vier Theorien)                4

  1. Interaktionistische Theorie der Persönlichkeitsentwicklung                        4
  2. Theorie des kognitiven Lernens in Verhaltensstrukturen                        5
  3. Rollenbezogene Sozialisationstheorie                                        5
  4. Individuen und Subjektbezogene Theorie                                        6

2.         Kritikpunkte zu den vier Theorien                                                6

  1.            Beispiele  zu den vier Theorien                                                8

3.1.         zur Theorie 1.1. und 1.3.  „Dieter Körner“                                        8

  1. zur Theorie 1.1. und 1.4.  „Edith Otto“                                        9
  2. zur Theorie 1.3.  „Norbert Petersen“                                        11
  3.         zur Theorie 1.3.  „Gerhard Reuter“                                                12

4.         Bedingungen, Prozesse und Auswirkungen beruflicher Sozialisation                 14

  1. Bedingungen beruflicher Sozialisation: Soziale Umweltstrukturen (U)                14
  1. Die Mikroebene                                                        14
  2. Die Mesoebene                                                        15
  3. Die Makroebene                                                        15
  1. Auswirkung berufsbedeutender Sozialisationsprozesse:

Individuelle Persönlichkeitsstrukturen (P)                                        16

  1. Prozesse berufsbedeutsamer Sozialisation:

Aspekte der P-U Interaktion                                                17

        4.4.         Schaubild zu: Bedingungen, Prozesse und Auswirkungen beruflicher Sozialisation

                                                                                        19

        5.         Auseinandersetzung mit den Interaktionistischen Sozialisationsstrukturen        20

  1. Schwerpunkte                                                                20
  2. Feststehende Faktoren                                                        21
  3. Fazit                                                                        22

        6.         Quellenangabe                                                                23

1. Theoretische Ansätze zur beruflichen Sozialisation

Der folgende Abschnitt über die theoretischen Ansätze zur beruflichen Sozialisation sowie die Ebenen der beruflichen Sozialisation stellt im wesentlichen den Vortragstext im Seminar dar, in Fällen, wo zum Referat nur Stichpunktevorhanden waren wurden diese ausformuliert. Die Betrachtungen sind entstanden auf der Basis des Buches

 „berufliche Sozialisation oder was Berufe aus Menschen machen“ von Wolfgang Lempert, hier Seiten 32- 46.

Alle Wiedergaben erfolgen „nach Lempert“ weshalb, auch im Hinblick auf den Seminarvortrag, auf ein ausführliches Zitieren Bewusst verzichtet wurde.

Nach Lempert kommen für die Betrachtung von Prozessen beruflicher Sozialisation verschiedene Theorieansätze in Betracht. Im Folgenden werden diese kurz reflektiert und auf ihre Anwendbarkeit für den Bereich der beruflichen Sozialisation hin untersucht.

  1. 1.1. Interaktionistische Theorie der Persönlichkeitsentwicklung

Nach dieser Theorie sind strukturelle Änderungen von Vorstellungs-, Denk- und Handlungsmustern, zum Beispiel von Formen moralischen Urteilens, auf Wechselwirkungen zwischen diesen Mustern einerseits und sozialen Strukturen und Prozessen andererseits zurückzuführen (Lempert).

Teilweise ziehen derartige Sprünge oder Brüche im Werdegang (Diskontinuität) oder Spannungen in Lebenssituationen (Inkonsistenz)  sogar Korrekturen des Lebenslaufes nach sich

(z.B. eine zweite Berufsausbildung, die sich n

i

cht oder nur teilweise mit der beruflichen Erstausbildung deckt)

Die durch solche Sprünge oder Brüche entsehenden Gegensätze dürfen jedoch nicht zu extrem sein, da ihre

B

ewältigung sonst die Gefahr einer  Überforderung des Einzelnen darstellt und eher zu Rü

c

kbildungen oder Stillstand in der jeweiligen

Persönlichkeitsentwicklung führen können. Im positiven Sinne setzen Brüche im Werdegang die persönliche Entwicklung in Gang und motivieren zu vergleichenden und kritischen Auseinandersetzung mit der weiteren Persönlichkeitsentwicklung.

Diese Theorien sind nach der Ansicht Lemperts besonders geeignet, um Bedingungen, Prozesse und Produkte beruflicher Sozialisation zueinander in Beziehung zu setzen, da diese Theorie eben jene Gegenstände umfassend und zusammenhängend in das Blickfeld des Einzelnen rückt.

1.2. Theorien des kognitiven Lernens in Verhaltensstrukturen

Nach Lempert kann zur Erklärung fachlicher Qualifikationsprozesse die Arbeitspsychologische Handlungstheorie herangezogen werden.

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Der Ansatz dieser Theorie betont die intellektuelle Regulierung gegenstandsbezogener Tätigkeiten und er führt die Entwicklung der  Arbeit zugrundeliegenden Fähigkeiten auf die Anforderungen zurück, die durch die jeweilige Arbeit an den Arbeitenden gestellt werden. Hieraus ist zu schließen, das sich bemerkenswerte Lernchancen erst bei komplexeren Tätigkeiten, die umfangreiche geistige Vorarbeiten voraussetzen.

Die Stärken dieses theoretischen Ansatzes liegen darin, das durch ihn die Messlatte für Grade kognitiver Erfordernisse gegenständlicher Tätigkeiten geliefert wird. Der Ansatz betrifft hingegen nicht oder nur sehr wenig die Entstehung und Verstärkung der Arbeits- und Lernmotivation. Auch Leistungsansprüchen sozialen Handelns sowie den dazugehörigen kommunikativen und kooperativen Kompetenzen ...

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