Der sogenannte Gangsta-Rap zelebriert Drogen, Gewalt und Gang-Gehabe in jeder Textzeile. In vielen Texten beschäftigen sich die Rapper aus Los Angeles mit ihrer kriminellen Vergangenheit oder sprechen von Frauen, Geld, Autos und den Auseinandersetzungen mit einer rassistischen Polizei.
Das Erfolgs-Album Straight outta Compton9, der Rap-Gruppe N.W.A10 enthält etwa 200mal die Wörter „Fuck“ und „ Motherfucker“. Das Ghetto erscheint in der Beschreibung des Gangsta-Rap als spannender Abenteuerspielplatz, wo Männlichkeit, Sex und Gewalt ihren Platz haben. Im Gangsta-Rap geht es um das Zurschaustellen und Abfeiern eines kriminellen Image.
Die wichtigsten späteren Vertreter dieses Genres sind Snoop Doggy Dogg und 2Pac Shakur.
2Pac Shakur kam 1996 bei einem Drive By Shooting11 ums Leben. Wenige Monate starb der New Yorker Rapper Notorious B.I.G an den Folgen mehrerer Schusswunden. Diese beiden Morde führten in der Öffentlichkeit zu einer erbitterten Diskussion um die Gefahren von Gangsta-Rap und gewaltverherrlichenden Rap-Texten.
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9 „Direkt aus Compton“ (einem der berüchtigsten Stadtteile von Los Angeles)
10 N.W.A Niggaz with Attitude = Gangsta-Rap-Gruppe aus Compton
11 Anschlag mit Feuerwaffen aus einem am Opfer vorbeifahrenden Fahrzeug
5. Hip-Hop in Berlin:
Hip-Hop entstand in Deutschland nicht aus einer sozialen Situation heraus, auf die junge Menschen reagierten, weil sie sonst keinen Platz fanden. Hip-Hop kam nach Deutschland genauso wie in alle restlichen Länder der Welt: als Exportartikel, als fertiges und entwickeltes Ganzes. Hip-Hop hatte schon seinen zehnten Geburtstag gefeiert, als die ersten Jugendlichen in Berlin überhaupt etwas von Rap oder Graffiti erfuhren12. Anfang der Achtziger explodierte diese Bewegung, die Jahre zuvor schon auf den Block Partys in der Bronx oder Compton pulsiert hatte. Die Breakdance-Welle machte Millionen von Jugendlichen in allen Teilen der Welt zu Hip-Hops. Plötzlich redete jeder von Hip-Hop. Graffiti-Bilder schmückten auf einmal Betonpfeiler auf der ganzen Welt. Zum Schrecken der deutschen Bahn rollten bald besprühte Züge in die Hauptbahnhöfe. Auch in Berlin fingen die Jugendlichen an, Hip-Hop zu tanzen und sie fingen an zu reimen. Die ersten Hip-Hop Filme BEATSTREET, WILDSTYLE oder STYLEWARS begeisterten die Kids und die Fußgängerzonen waren voll mit Breakdancern, die auf Pappkartons tanzten13. Mitllerweile hören viele Teenager Hip-Hop, wie: Sido, Bushido usw.
Sie sehen sie als ihre Vorbilder, weil sie es in die Glamourwelt von MTV und Viva geschafft haben. Diese halten nichts von Regeln und damit kommen sie bei den Jugendlichen gut an.
Hip-Hop ist in Deutschland besonders bei Ausländern beliebt, weil die meisten über eine schlechte Bildung verfügen und sich deshalb besonders mit der Art und den Texten dieser Musik identifizieren können. Man hört Hip-Hop mittlerweile in Berlin und in ganz Deutschland überall: im Club, im Telefonladen und selbstverständlich zu Hause bei den Jugendlichen.
Gewaltverherrlichende Texte kommen bei Jugendlichen in Berlin heutzutage gut an, da sich in den Problembezirken (Neukölln, Kreuzberg oder Rödelheim) kaum jemand um sie kümmert. So nehmen sie ihr Leben selbst in die Hand und erhoffen sich durch Rap, dem realen Leben zu entfliehen oder durch Nachahmen und Mitmachen erfolgreich zu werden.
Bereits schon in der Grundschule waren sie oft schon Außenseiter, weil sie kein konservatives soziales Umfeld hatten oder weil sie Ausländer sind. In der vierten Klasse der Grundschule dann, werden alle, die nicht richtig Deutsch sprechen können oder sozial- und verhaltensauffällig werden, auf die Haupt- oder Sonderschule geschickt. Das beste Beispiel hierfür ist die Ruetli-Schule in Neukoelln-Berlin. Da niemand den Jugendlichen eine richtige Hilfe anbietet, sind sie auf sich allein gestellt.
Da die Gesellschaft sie ablehnt und sie die Gesellschaft ablehnen, widmen sich diese Jugendlichen in Berlin meist ihrer Musik, der Hip-Hop-Musik14.
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12 HipHop Arbeitsbuch, Johannes Loh/Sascha Verlan, Verlag an der Ruhr , 2000, S. 25
13 HipHop Arbeitsbuch, Johannes Loh/Sascha Verlan, Verlag an der Ruhr , 2000, S. 26
14 www.hip-hop.de/musik/hiphoprap/article/rap-hiphop-als-einziger-ausweg-aus-dem-
Ghetto.html
6. Vergleich Deutschland-USA:
Hinter Hip-Hop steht heute in den USA und Deutschland eine Milliarden schwere Industrie. Rap-Musik gibt es in allen nur denkbaren Versionen, für Studenten, für Verliebte, für Unternehmer, für Gewalttäter, für Familienväter oder Arbeitslose. Es ist fast unmöglich, hier noch den Überblick zu behalten. Bemerkenswert ist jedoch, dass Rap in den USA immer noch stark im sozialen Milieu der verarmten Vorstädte verankert ist. Viele der erfolgreichen Rapper kommen aus sozial schwachen Gegenden, wuchsen allein bei der Mutter auf und lernten Hip-Hop auf der Straße kennen. Das ist einer der wesentlichen Unterschiede zur Situation in Deutschland, wo es diese soziale Erdung nie gegeben hat. Allein deswegen nicht, weil es hier keine sozialen Brennpunkte gibt, die auch nur ansatzweise vergleichbar wären mit Compton in Los Angeles15.
Auch koennen wir in Berlin sowie auch in L.A. eine hohe Gewaltsrate erkennen. Wobei es in L.A oft sogar zu Morden kommt. Die meisten Leute, die solche Kriminaldelikte begehen, haben einen Migrationshintergrund.
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15 HipHop Arbeitsbuch, Johannes Loh/Sascha Verlan, Verlag an der Ruhr , 2000, S. 22
7. Einfluss: Analyse
Den Einfluss der Hip-Hop-Musik auf das Verhalten der Jugendlichen kann man nicht genau bestimmen, weil das Verhalten von Jugendlichen in Berlin, in L.A. und in der ganzen Welt von vielen Faktoren abhängt, insbesondere von der Individualität und der persönlichen sozialen Situation der einzelnen Jugendlichen. Fest steht auf jeden Fall, dass Gewaltmusik neben der Erziehung, dem Verlust der Religiösität, der Arbeitslosigkeit, dem übermäßigen Wohlstand, der fremden Herkunft und der Leistungsgesellschaft, um nur einige Faktoren zu nennen, Jugendliche in unterschiedlicher Weise und in unterschiedlichem Alter stark beeinflussen. Der 1981 für die konsumfreudige urbane Jugend gestartete Musikkanal MTV, der Rap bisher aus Angst um seine Werbekunden ignoriert hatte, kapitulierte vor der nicht mehr zu übersehenden Tatsache, dass sich auch weiße Teenager massenhaft für diese Musik begeistern ließen, und startete 1988 mit Yo! MTV Raps eine eigene Hip-Hop-Show, die sofort die höchsten Einschaltquoten erreichte, die MTV je hatte. Millionen von Fans wollten diese Musik im Radio hören, im Heimkino sehen und im Plattenhandel kaufen.
Daraus ergab sich für die Industrie ein schwerwiegendes Problem: Die wichtigsten Kultstars wie Ice Cube und N.W.A standen aufgrund ihrer Explict lyrics16 auf dem Index17 Elternverbände liefen Sturm gegen die angebliche Gewalt, Sex und Drogen verherrlichender Rapper und riefen zum Boykott von Plattenkonzernen,-läden und Rundfunksendern auf, die Rap im Programm führten18. Viele Jugendliche hören Hip-Hop und sehen Rapper als Idole, wie zum Beispiel Dr. Dre, der Mitglied der Gangsta-Rap-Gruppe N.W.A war. N.W.A war eine ziemlich umstrittende Gangsta-Rap-Gruppe, weil sie viele Alben veröffentlichten, die als Jugend gefährdend galten. Dr. Dre, der seit 1991 fünfzehn Millionen Platten verkaufte, prügelte sich mit Produzenten und einer Fernsehmoderatorin, und als er schließlich dazu verurteilt wurde, einen Funksender am Knöchel zu tragen, der ihn rund um die Uhr mit einem Bewährungshelfer verband, war die Presse dabei.
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16 Parental Advisory - Explict Lyrics = Elterliche Beratung – Eindeutige Texte
17 Indizierung = Index – verbotene Werke
18 Jugendkulturen zwischen Kommerz und Politik, Klaus Farin, Verlag Thomas Tilsner,
1998, S. 26
Dr. Dres Zögling Snoop Doggy Dogg verkaufte vier Millionen Exemplare seines Debutalbums DOGGYSTYLE, nachdem die Öffentlichkeit darüber informiert wurde, dass Snoop Dogg nicht nur den „harten Typen“ markiert, sondern wirklich wegen der Ermordung eines Menschen angeklagt wurde. Er wurde später allerding vom Gericht frei gesprochen. Der Rapper 2Pac Shakur, der 1996 ermordet wurde, wurde für 1.4 Millionen Dollar Kaution aus dem Gefängnis geholt, in dem er wegen Vergewaltigung saß, um das Doppelalbum ALL EYEZ ON ME aufzunehmen. Es ging sofort auf Platz 1 der Charts und wurde über fünf Millionen Mal gekauft. Die Rapper profitieren von der schockierten Reaktion der Mehrheitsgesellschaft.
Die Lebenslaeufe vieler Artisten sind voll von Straftaten. Die meisten nahmen schon Drogen. Viele sind Schlaeger, Vergewaltiger und Moerder. Das sind die Vorbilder unserer Jugend19.
Der Hip-Hop ist fuer viele Jugendliche interessant, weil die Authentizitaet der Interpreten und die direkte Sprache mit denen sie ihren Frust verarbeiten, vielen jungen Menschen aus dem Herzen sricht20.
Viele deutsche Jugendliche wollen den Hip-Hop der USA imitieren, da sie es angesagt finden, sich in Texten negativ auszudrücken und von ihren Problemen zu erzählen. Das soziale Verhalten wird durch die Hip-Hop-Musik beeinträchtigt, da viele Rapper meist sozialkritische Themen ansprechen. Natürlich wirken sich die Texte des Hip-Hop auf die Gewaltbereitschaft vieler Jugendlichen in Berlin aus. Dies bestaetigte sich nach dem Auswerten einer Umfrage von 20 Schuelern aus Berlin. 12 von ihnen gaben an, dass sie schon einmal in einer Schlaegerei verwickelt waren. In Los Angeles ist die Situation ein wenig anders, da es dort mehr soziale Brennpunkte, insbesondere Ghettos gibt. In den Ghettos wie South Central oder Compton kommt es täglich zu Morden, die von den gefährlichsten Jugend-Gangs der Welt begangen werden. Oft rappen Rapper über die kriminellen Situationen, die täglich in den Ghettos passieren und die Jugend findet es cool. Der Film „Boyz n the Hood“ beschäftigt sich mit den Problemen der Jugendlichen im Ghetto und zeigt, wie aussichtslos das Leben der Jugend in South Central und Compton ist. Die Jugendlichen verbringen die meiste Zeit perspektivlos auf der Straße. Dort treffen sie sich mit ihren Freunden, um zu trinken und meist kommen sie auf andere Gedanken und rauben ein Geschäft aus oder überfallen Leute, um so an Geld zu kommen21. Tatsaechlich ist Gewaltmusik zu einem der wichtigsten Umwelteinfluesse geworden – und sie ist qualitativ einer der wiksamsten22.
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19 http://pagewizz.com/Die-entscheidende-Ursache-des-Werteverfalls-Teil-1/
20 http://blogs.uni-osnabrueck.de/web20/tag/hiphop
21 Boyz n the Hood – Jungs im Viertel, DVD, 1991, John Singleton
22 http://pagewizz.com/Die-entscheidende-Ursache-des-Werteverfalls-Teil-1/
In Berlin gibt es zum Glück bisher keine vergleichbare Situation mit der in Los Angeles.
Jugendliche begehen hier nicht annähernd so schlimme Gewaltdelikte. Zwar gibt es auch hier hin und wieder gewalttätige Auseinandersetzungen mit (einem) anderen Mitmenschen, jedoch kommt es selten zu Situationen, dass jemand getötet wird. Jedenfalls sind Morde in Berlin , wenn überhaupt, dann nur selten auf den Einfluss von Jugendlichen mit Hip-Hop zurückzuführen, dies sagte ein Jugenleiter eines Jugendzentrums in einem Interview.
Die Jugendlichen gestalten ihre Freizeit anders. Viele gehen in ein Jugendzentrum, um nicht auf der Straße zu sein. Dort beschäftigen sie sich sinnvoll. Selbst Betreuer (Leiter des Jugendzentrums) stehen ihnen zur Verfügung.
Auf der ganzen Welt gibt es die Hip-Hop Mode. Meist werden übergroße Baggy Pants, zu XXL Shirts getragen . Dazu passts ein Base-Ball-Cap, der schräg auf dem Kopf sitzt. Die modischen Vorbilder sind die Stars aus den Hip-Hop Videos, die immer die angesagtesten Kleidungen tragen. Oft tragen sie um ihren Hals noch Schmuck. An ihren Handgelenken blinken Uhren und Armbänder. Diesen Schmuck nennen sie BlingBling, weil der Schmuck funkelt. Sie legen sich diesen teuren Schmuck, der meist aus Diamanten und Silber besteht an, um ihren Reichtum zum Ausdruck zu bringen. Die Jugendlichen, die kein Geld für so teuren Schmuck haben, kaufen sich Imitate und hängen sich ihn um ihren Hals.
Aber nicht alle Jugendliche lassen sich auf diese Art beeinflussen. Der Hip-Hop-Einfluss muss nicht unbedingt negativ gesehen werden.
Noch nie waren so viele Jugendliche kreativ engagiert. Noch keine Jugendkultur – weder die erste originäre Jugendkultur, die Wandervögel des frühen 20. Jahrhunderts, noch die Hippies in den Sechzigern noch die Jugendzentrumsbewegung der 70er Jahre – hat so viele Jugendliche aktiviert wie Hip-Hop, die derzeit weltweit größte Jugendkultur. In jeder Stadt in Deutschland gibt es heute Rapper, Breakdacer, Sprayer und DJ’s. Doch noch nie war die Erwachsenenwelt derart desinteresiiert an der Kreativität ihrer Kinder. Es gibt elementare Regeln, die im Hip-Hop zu beachten sind, ein paar Methoden zur Umsetzung der eigenen Kreativitaet und Vorstellung aber alles andere bestimmt jeder fuer sich selbst. Hip-Hop ist eine Art zu Leben, die man verstehn, internalisieren, und weitergeben muss, egal ob Rap, Graffiti oder Breakdance. Die Werte Freundschaft, Gemeinsamkeit und Respekt machden den urpsrpuenglicehn Hip-Hop aus23. Respekt ist nicht zufällig ein Schlüsselwort fast aller Jugendkulturen. – Respekt, Anerkennung ist das, was Jugendliche am meisten vermissen, vor allem von Seiten der Erwachsenen. Viele Erwachsene, so klagen Jugendliche, sehen Respekt offenbar als Einbahnstraße an. Sie verlangen von Jugendlichen, was sie selbst nicht zu gewähren bereit sind, und beharren eisern auf ihre Definitionshoheit, was anerkennungswürdig sei und was nicht. So werden zum Beispiel gute Noten belohnt, wenn ein Jugendlicher aber in einer Band rappt oder seine Hip-Hop-Homepage im Internet gestaltet, so wird dies meist ignoriert. So werden die Jugendlichen meist gleichgültig und sind zu nichts zu motivieren23.
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23
24 HipHop in Berlin, Archiv der Jugendkulturen e.V./Gangway e.V. (Hrsg.), 2008
Um sich sinnvoll mit Hip-Hop zu befassen, starteten viele Jugendliche auf der ganzen Welt verschiedene Projekte gegen die Gewalt, die oft durch Hip-Hop-Texte ausgedrueckt werden.
Tommy the Clown, der ein aus der Haft entlassener Drogendealer war, erfand 1992 das Clowning und Krumping und tanzt gegen die Gewalt an. Er ist inzwischen ein Idol für viele Kinder in Los Angeles. Sie finden seine Bewegungen cool. Tommy the Clown sieht den Hip-Hop-Tanz als einzige Alternative gegen die Gewalt, denn viele Jugendliche geraten auf die schiefe Bahn und sind Mitglied bei einer Gang, wie z.B. Bloods oder Crips25.
Auch in Deutschland tanzen viele Jugendliche auf Hip-Hop Musik. So gibt es zum Beispiel viele Tanz-Schulen, wo man auf Hip-Hop tanzt, wie z.B. auch Krumping, der ursprünglich aus L.A kommt.
Ein anderes Projekt wurde auch von der Hip-Hop Gruppe‚ „Rapucation“ erfunden. Sie rappen nicht ueber Drogen, Gewalt und Prostitution, sondern über die Photosynthese und den Klimawandel. Diese Art von Hip-Hop kommt bei den Jugendlichen gut an, denn so können sie sich den Stoff, der im Unterricht durchgenommen wurde, besser merken. Man hat auch einen Versuch mit 33 Berliner Grundschulklassen durchgeführt. Sie sollten mit der Hip-Hop-Musik einen Test bewältigen. Den Kindern wurde eine CD von Rapucation vorgespielt. Sie erzielten erstaunlich gute Ergebnisse26.
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25 http://www.spiegel.de/schulspiegel/leben/0,1518,426594,00.html
26 http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/0,1518,607800,00.html
8. Schlussfolgerung:
Als ich mit der Bearbeitung der Facharbeit begann, hatte ich mich geistig für eine negative Schlussfolgerung entschieden, obwohl ich ja in meiner Freizeit selbst Hip-Hop-Musik höre und ich auch von der Hip-Hop Mode, wie viele andere Jugendliche auch, beeinflusst bin. Nachdem ich mich aber während der Bearbeitung intensiver mit der Frage beschäftigt habe: Wie beeinflusst die Hip-Hop-Musik die Jugend in Los Angeles und Berlin, bin ich zu einer differenzierteren Betrachtung dieses Problems gekommen.
Da viele Artisten eine rebellische Form in ihren Texten zum Ausdruck bringen, ist dies eine gute Moeglichkeit Aufmerksamkeit zu bekommen.
Hip-Hop ist heutzutage für viele Jugendliche interessant, weil sie sich mit den Texten identifizieren koennen. In jungen Jahren wissen sie meist nicht, was richtig und was falsch ist. Wenn also ein Hip-Hop-Artist ueber Drogen und Frauen rappt, denken die meisten pubertierenden Jugendlichen, dass es angesagt sei.
Daher handeln viele junge Jugendliche genauso wie es in Texten geschrieben wird. Im Laufe der Zeit werden Jugendliche aber reifer und befassen sich nicht mehr so viel mit Gewalt. Einige starten Projekte, um aus ihrem sozialen Umfeld heraus zu kommen.
Ich möchte meine Schlussfolgerung mit einem Auszug der deutschen Bundesprüfstelle-Jugendmedienschutz-Medienerziehung beenden, der zu diesem Thema eine neutrale Betrachtungsweise darstellt und sich mit meinen Forschungen zu diesem Thema deckt.
Hier nach spielt es nicht mehr die entscheidende Rolle für den Einfluss des HipHop
auf Jugendliche, ob es sich um HipHop in L.A., in Berlin oder sonstwo in der Welt handelt:
„Ein Verbot für ein Kind, in einem Spektrum vieler Musikvorlieben bestimmte Hip-Hop-Musikstuecke zu hoeren, mag relativ leicht durchsetzbar sein. Fuer die Mehrzahl der Jugendlichen sind aber mit der Vorliebe fuer Hip-Hop-Musik auch der Freundeskreis, ihr Freizeitverhalten sowie Kleidung und Accessoires verbunden. Daraus wird deutlich, dass wie immer im Erziehungsprozess viele sensible Aspekte gleichzeitig zu beachten sind und man behutsam vorgehen muss. Letztlich sind nur die Eltern in der Lage, die fuer ihr Kind passenden Entscheidungen zwischen Verstaendnis und Vertrauen zu treffen, aber auch Grenzen zu setzen. Dies setzt allerdings ihre Bereitschaft voraus, sich mit den Fassetten des Hip-Hop auseinander zu setzen, nicht nur mit den meistvermarkteten und teilweise jugendgefahrdeten Formen, sondern auch mit den weniger bekannten, die Jugendliche positive Impulse fuer ihre Entwoclung geben koennen. Die Frage muesste daher nicht lauten: Hip-Hop, Ja oder Nein, sondern eher: Welche Formen von Hip-Hop fuer Jugendliche geeignet sind.27“
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27
9. Literaturverzeihnis:
Boyz n the Hood – Jungs im Viertel, DVD, 1991, John Singleton
HipHop in Berlin HipHop in Berlin, Archiv der Jugendkulturen e.V./Gangway e.V. (Hrsg.), 2008
HipHop Arbeitsbuch, Johannes Loh/Sascha Verlan, Verlag an der Ruhr , 2000
Jugendkulturen zwischen Kommerz und Politik, Klaus Farin, Verlag Thomas Tilsner, 1998
www.hip-hop.de/musik/hiphoprap/article/rap-hiphop-als-einziger-ausweg-aus-dem-
Ghetto.html
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