- Situative Bedingungen
Die Sitzordnung der Klasse ist im Prinzip des Frontalunterrichts aufgebaut. Die Schüler sitzen in drei Reihen, mit Blick Richtung Tafel, hintereinander. In der hinteren Reihe sitzen sieben Jungen, in der mittleren Reihe sitzen links vier Mädchen und rechts vier Jungen. In der ersten Reihe sitzen links vier Mädchen und rechts drei Mädchen. Generell gefällt uns die Sitzordnung nicht so gut, jedoch ist der Raum sehr klein und es gibt kaum eine andere Möglichkeit die Tische anders hinzustellen. Für Methoden wie das Entscheidungsspiel muss man alle Tische und Stühle zur Seite stellen, damit man vor der Tafel Platz hat. Das ist jedoch dann gut möglich. Die Zuschauer oder das Publikum sitzen dann in den hinteren Reihen und verteilt im Raum.
Der Raum ist sehr hell, durch die große Fensterfront. Man muss jedoch sagen, dass der Raum sehr kahl ist. An den Wänden hängen keine Poster und auf den Fensterbänken sind keine Blumen.
Im Klassenraum befindet sich ein Schrank, in dem die Schüler ihre Bücher und Mappen aufbewahren können. Dieser Schrank wird immer nach der letzten Stunde abgeschlossen und zwei Mädchen verwalten den Schlüssel.
In der Klasse befindet sich kein Overhead-Projektor. Man kann sich jedoch einen Overhead-Projektor im Lehrerzimmer ausleihen, jedoch weiß ich nicht, wohin man die Folien projizieren könnte.
Die Klasse hat am Dienstag in der 2. und 3. Stunde, Mittwoch in der 6. und 7. Stunde und Donnerstag in der 5. Stunde bilingualen Politikunterricht. Das sind keine optimalen Stunden, weil Dienstags die große Pause die Stunden trennt und Mittwochs die Schüler nicht mehr ganz so motiviert sind wie in den ersten Stunden, jedoch arbeiten die Schüler eigentlich immer gut mit. Aus diesem Grund kann man sich nicht über die Lage im Stundenplan beschweren.
3. Sachanalyse
In der Stunde sollen sich die Schüler mit dem Parteiprogramm der einzelnen Parteien zum Thema Immigration auseinandersetzen. Den Schülern liegen Ausschnitte zu dem Thema aus den Parteiprogrammen von fünf großen Parteiprogrammen vor: Labour Party, Conservative Party, Liberal Democrats, Green Party und British National Party. Die Parteiprogramme spiegeln die Meinungen der Parteien wieder, die die Schüler erarbeiten sollen. Die Fragestellung nach der die Schüler die Parteigramme analysieren wollen, lautet: „Should immigration be stricter controlled in the United Kingdom?“.
Die Labour Party setzt sich für ein schnelles, faires und kontrolliertes Immigrationssystem ein. Migration, die der Wirtschaft und der Gesellschaft zugute kommt, begrüßen sie. Jedoch wollen sie nicht, dass das Asylrecht ausgenutzt wird.
Die Conservative Party setzen sich für sichere Grenzen und kontrollierte Einwanderung ein. Sie glauben, dass Großbritannien von der Immigration profitiert, zum Beispiel durch wirtschaftlichen Zuwachs und kulturelle Vielfältigkeit. Aber sie glauben auch, dass die Grenzkontrollen nicht sicher genug sind und dass das Asylsystem chaotisch ist und verbessert werden muss. Sie wollen ein Punktesystem einführen, wie es schon in Australien benutzt wird. Dieses verhilft Großbritannien qualifizierte Arbeitskräften Vorrang zu gewährleisten.
Die Liberal Democrats befürworten ein toleranteres Einwanderungsgesetz und sind gegen weitere Einschränkungen bezüglich der Einwanderung in das Vereinigte Königreich. So soll zum Beispiel Familienzusammenführung vereinfacht werden und Asylrecht vereinfacht werden.
Die Green Party of England and Wales plädiert für eine fairere Welt. Sie wollen allen Menschen die Chance geben nach Großbritannien einzuwandern und sie schätzen kulturelle Vielfalt. Außerdem wollen sie Flüchtlingen, die aus ökologischen oder ökonomischen fliehen musste, einen Zufluchtsort gewährleisten.
Die British National Party sieht die Existenz Großbritanniens durch die Immigration gefährdet. Sie wollen alle sich in Großbritannien illegal aufhaltenden Immigranten sofort ausweisen. Weiterhin sprechen sie sich für stärke Kontrollen an den Grenzen aus und wollen alle kriminelle Ausländer aus dem Land verweisen, um eine britische Nation zu erhalten.
- Unterrichtsmaterialien (siehe Anhang)
- Labour Party, party information
- Labour Party, role card
- Labour Party, policy sheet
- Labour Party, vocabulary sheet
- Conservative Party, party information
- Conservative Party, role card
- Conservative Party, policy sheet
- Conservative Party, vocabulary sheet
- Liberal Democrats, party information
- Liberal Democrats, role card
- Liberal Democrats, policy sheet
- Liberal Democrats, vocabulary sheet
- Green Party of England and Wales, party information
- Green Party of England and Wales, role card
- Green Party of England and Wales, policy sheet
- Green Party of England and Wales, vocabulary sheet
- British National Party, party information
- British National Party, role card
- British National Party, policy sheet
- British National Party, vocabulary sheet
- Discussion leader, role card
- Discussion leader, party information
- Discussion leader, policy sheets
- Discussion leader, vocabulary sheets
- Observation sheet
4. Didaktische Analyse
Der Lehrplan im Land Bremen sieht vor, dass in der gymnasialen Oberstufe im Fach Politik das politische System in den Staaten der Europäischen Union untersucht werden soll. Die Analyse anderer Staaten und ihres politischen Systems soll unter den Aspekten Wahlrechtssysteme, Regierungssysteme und Parteienspektrum erfolgen. Ein Vergleich zum politischen System Deutschlands soll gezogen werden. Die Analyse des politischen Systems Großbritanniens hat daher im bilingualen Unterricht einen hohen Stellenwert.
Besonders im bilingualen Unterricht ist das Thema sehr wichtig, da die Schüler sich im Allgemeinen sehr für englischsprachige Länder interessieren und schon Hintergrundwissen zu Großbritannien haben. Dadurch sind die Schüler motiviert und arbeiten gerne mit. Die Politik Großbritanniens kann den Schülern näher gebracht werden und durch die Debatte und das Hineinversetzen in die Parteiauffassungen authentischer wirken. Die Diskussion basiert auf offiziellen Berichten und Internetseiten der Parteien. Durch die authentische Behandlung des Themas könnte es gelingen die Schüler mehr für die Politik zu begeistern. Auch das Herausarbeiten der Unterschiede und Gemeinsamkeiten im Gegensatz zum deutschen politischen System in der Unterrichtseinheit, könnte eine Herausforderung an die Schüler sein. Auf diese Weise würden sie das britische System kennen lernen und vielleicht auch auf Problematiken in Deutschland stoßen, die ihnen vorher nicht bewusst waren. Dadurch könnte es gelingen intensiver ins Thema einzusteigen und den Schülern bewusst zu machen, dass Politik alle interessiert und nicht nur Politiker. Die Debatte ist ein konkretes Beispiel für politische Arbeitsweise in demokratischen Staaten. Sie betreffen alle, Schüler, Lehrer, Eltern, jeden in der Gesellschaft. Wenn Schüler das verstehen, ist ein Großteil der politischen Bildung geschafft.
Die Schüler sind sehr an der Debatte interessiert, um ihre eigene Debattierfähigkeit zu testen und schulen. Sie bekommen die Möglichkeit sich kritisch mit den Parteiprogrammen und Parteien in Großbritannien auseinander zusetzen. Weiterhin lernen die Schüler einen fremden Standpunkt zu vertreten und diese mit ihren Mitschülern zu diskutieren.
Das Thema ist von zentraler Bedeutung, da Wahlen in regelmäßigen Abständen stattfinden. Die Schüler können bei den zukünftigen Wahlen die Politik der großen Parteien besser nachvollziehen, da sie sie schon im Unterricht kennengelernt haben. Außerdem haben die Schüler die Möglichkeit in Wahlkämpfen zu beobachten wie Politiker diskutieren und diese mit ihren eigenen Diskussionsfähigkeiten vergleichen.
Da die 12. Klasse ein sehr hohes Englischniveau aufweist, kann man den Schülern zumuten authentische Parteiprogramme als Materialien zur Verfügung zu stellen. Da viele Schüler in der Klasse schon ein Jahr im Ausland verbracht haben oder bilingual aufgewachsen sind, freuen sie sich sehr über anspruchsvolle Texte und die Möglichkeit zu debattieren.
Um die Schüler dennoch nicht zu überfordern und die Eigenständigkeit zu fördern, wird in der Stunde nur das Thema Immigration ausdiskutiert und nicht die kompletten Parteiprogramme.
5. Methodische Analyse
Aufgrund der Ankündigung der Debatte in der vorherigen Stunde, sind die Schüler vorbereitet und motiviert die Diskussion selber durchzuführen. Da sich die Schüler in den vorhergehenden Unterrichtsstunden intensiv mit Parteien und dem Parteiensystem Großbritanniens auseinandergesetzt haben, ist diese nun folgende Stunde eine Abschlussstunde der Unterrichtseinheit, in der das erlernte Wissen vertieft und angewendet wird.
Zu Beginn der Stunde wird mit Hilfe eines informierenden Unterrichtseinstiegs das Thema „Immigration“ kurz vorgestellt, um die Aufmerksamkeit der Schüler zu fokussieren. Anschließend sollen die Schüler in Gruppen eingeteilt werden. Dazu soll jeweils ein Schüler ein Kärtchen aus einem Beutel ziehen. Die Kärtchen haben sechs verschiedene Farben und jede Farbe lässt sich einer Partei beziehungsweise dem „discussion leader“ zuweisen. Zum Beispiel steht rot für die Labour Party und gelb für die Liberal Democrats.
Nachdem jeder Schüler eine Karte gezogen hat, ordnen sie sich der jeweiligen Partei zu. Es gibt zwei „discussion leader“, die eine besondere Rolle spielen, da sie die Diskussion am Ende leiten sollen. Jede Partei erhält allgemeine Informationen über die Partei, das Parteiprogramm zum Thema „Immigration“, ein Blatt mit Vokabelhilfen und eine „role card“, die ihnen ihre Aufgabe verdeutlicht. Die „role card“ ist bei allen Parteien identisch. Die Schüler sollen jetzt die ihnen vorliegenden Informationen lesen und sich auf die anstehende Diskussion vorbereiten. Dazu haben sie in etwa 30 Minuten Zeit.
Die Aufgabe der Schüler besteht darin sich über das Parteiprogramm ihrer Partei zum Thema „Immigration“ zu informieren. Außerdem sollen sie Gründe und Argumente für oder gegen eine strengere Einwanderungspolitik in Großbritannien formulieren. Sie sollen die Stellungnahme der Partei herausarbeiten. Innerhalb der Gruppen müssen die Schüler sich darauf einigen, welche zwei von ihnen die Partei während der Debatte vertritt. Weiterhin müssen sich die Schüler eine Strategie ausdenken, wie sie die anderen Parteien von ihrer Politik überzeugen können und sie somit bei der abschließenden Abstimmung gewählt werden. Zu Beginn der Debatte soll sich jede Partei kurz vorstellen und ihre Hauptargumente zum Thema „Immigration“ kurz vorstellen. Aus diesem Grund wurden die Informationen der Parteien auch angefügt. Weil es sich um einen authentischen Text handelt, sollen schwierige Vokabeln durch den Vokabelzettel entlastet werden. Außerdem dürfen sie einsprachige englische Wörterbücher benutzen.
Die Debatte soll nach den Regeln des Entscheidungsspiels verlaufen. Entscheidungsspiele sind verkürzte Planspiele. Sie sind weniger komplex und aufwändig und daher für die Schule praktikabler. Im Vergleich zu Planspielen wird in Entscheidungsspielen auf die zeitaufwändige Interaktionsphase verzichtet. Planspiele zu Entscheidungsspielen zu verkürzen, lässt sich kaum inhaltlich rechtfertigen, sondern nur aus der Situation der Institution Schule heraus. Allerdings enthalten auch Entwicklungsspiele wertvolle Elemente von Planspielen und daher lassen sich auch durch sie zentrale Ziele und Einsichten des Politischen vermitteln. Wie bei Planspielen auch ist der Gegenstand von Entwicklungsspielen ein politischer Entscheidungsprozess, der durch politische Einflussfaktoren bestimmt ist.
Ziel von Entscheidungsspielen ist, dass Schüler die komplexen Zusammenhänge von Politik erlernen und Strukturen politischer Organisationen und Institutionen kennen lernen. Die Schüler sollen auch Erfahrung machen in andere Rollen hineinzuschlüpfen und Thematiken aus anderen Perspektiven sehen. Auf Grund dieses Perspektivenwechsels sollen die Schüler Meinungen fällen und ihre Handlungen begründen. Weiterhin sollen die Entscheidungsspiele den Schüler helfen Entscheidungsprozesse in der Politik transparent zu machen. Ebenso sollen die Schüler, mit Hilfe der Entscheidungsspiele im Unterricht, ihre Entscheidungsfähigkeit und Entscheidungsbereitschaft im wahren Leben steigern. Zuletzt sollen die Entscheidungsspiele zum Ziel haben, dass die Schüler die Fähigkeiten zum kommunizieren und kooperieren, sowie zur Kompromissbildung erlangen.
Die Begründung das Entscheidungsspiel als Methode im bilingualen Politikunterricht einzusetzen, unterliegt folgenden Überlegungen. Zuerst einmal stellen Entscheidungen in der Politik ein sehr wesentliches Merkmal dar. Im Parlament oder auch zwischen den Bürgern findet Politik immer durch Meinungsbildung und Kompromissbereitschaft statt. Dies kann durch das Entscheidungsspiel gelernt werden. Weiterhin wird bei Entscheidungsspielen das Konflikthafte, das Offene und das Kontroverse der Politik deutlich. Ebenfalls lernen die Schüler bei den Planspielen strategisches Denken, sozialen Perspektivenwechsel, rhetorische Fähigkeiten und den Umgang mit politischen Institutionen. Als letzte Überlegung begründet sich das Entscheidungsspiel im Unterricht darin, dass die Schüler lernen können, wer wann entscheiden darf und wie eine Entscheidung zustande kommt.
Jeweils zwei Repräsentanten der einzelnen Parteien setzen sich im Halbkreis vor die Tafel mit Blick zu der Klasse. Die zwei „discussion leader“ müssen zwei hervorragende Englischschüler sein, die gerne kommunizieren und keine Hemmungen haben eine Moderatorenaufgabe zu übernehmen. Sie haben eine sehr wichtige Aufgabe, da ohne sie die Diskussion nicht ins Rollen gebracht werden könnte. Ihre Aufgabe im Vorfeld war es die Parteiprogramme und Informationen aller Parteien zu lesen, weil sie so besser auf die Diskussion einwirken können. Sie müssen sich überlegen wie sie die Diskussion beginnen wollen und welche Fragen sie stellen wollen. Außerdem müssen sie die Zeit im Hinterkopf behalten und nach Möglichkeit alle Parteien gleichermaßen in die Diskussion einbeziehen. Die Diskussion sollte insgesamt ungefähr 30 Minuten dauern.
Damit die Schüler, die nicht an der Debatte beteiligt sind, der Diskussion aufmerksam folgen, bekommt jeder von ihnen einen Beobachtungsbogen. Dort sollen sie die pro und contra Argumente der einzelnen Parteien zum Thema „Einwanderung“ festhalten. Dies dient der Ergebnissicherung und hilft ihnen bei der abschließenden Abstimmung und Feedback-Runde.
Am Ende der Diskussion soll eine Abstimmung erfolgen. Die Schüler sollen abstimmen welche Partei für sie die überzeugendsten Argumente dargelegt haben. An der Abstimmung dürfen alle Schüler teilnehmen, die Debattenführer, die „discussion leader“ und das Publikum.
Im direkten Anschluss an die Abstimmung folgt eine Reflexionsphase, die vom Lehrer geleitet wird, sollen folgende Fragen im Plenum erörtert werden:
- Which were the main aspects of the discussion?
- How did you feel as a representative of a party?
- Where could a discussion like this happen in reality? Was it realistic and authentic?
- Would politicians react and disuss in the same way as you did?
Hierbei sollen die Schüler herausarbeiten, dass eine wie hier geführte Debatte wahrscheinlich nicht im Parlament stattfinden könnte, sondern eher eine Fernsehdebatte widerspiegelt.
Die Unterrichtsstunde soll mit einer Feedback-Runde abgeschlossen werden, in der die Schüler diskutieren sollen wie sie die Debatte empfunden haben, wo es Schwierigkeiten für sie gegeben hat, ob und was sie gelernt haben und wie sie sich in der Rolle gefühlt haben, ob es schwierig war eine andere Meinung anzunehmen und wiederzugeben.
6. Zielsetzung der Unterrichtsstunde
Im kognitiven Bereich sollen die Schüler der zuvor beschriebenen fiktiven Lerngruppe in der Lage sein, die Ansichten zum Thema Immigration der vier großen Parteien Großbritanniens benennen zu können. Des weiteren sollen sie durch dieses spezielle Thema einen detaillierten Einblick in die Einstellungen der Parteien bekommen. Nicht zuletzt um die Parteien besser einschätzen zu können.
Außerdem sollen die Schüler lernen ihre Sprachfertigkeiten den Situationen anzupassen. So erfordert eine politische Debatte ein politisches Vokabular um die dort vertretenen Standpunkte angemessen vortragen zu können. Die Schüler lernen also eine der Debatte angemessenen Sprache zu verwenden.
Im affektiven Bereich sollen die Schüler lernen sich in fiktive Gesprächssituationen hineinversetzen zu können und einen Standpunkt zu vertreten können, der möglicherweise nicht ihr eigener ist.
Die Schüler sollen Hemmungen überwinden vor anderen Leuten zu sprechen und lernen im Team zu arbeiten.
7. Antizipation von Schwierigkeiten
Mögliche Schwierigkeiten bei der Ausführung des Unterrichtsentwurfs könnten durch begrenzte räumliche Gegebenheiten auftreten. Für die Gruppenarbeit zu Beginn der Doppelstunde, sowie für die politische Debatte wird ein großer Raum benötigt. Stühle und Tische sollten sich verschieben lassen. Nur wenn dies gegeben ist, haben die Schüler die Möglichkeit sich angemessen in ihren Gruppen beraten zu können und anschließend dem Publikum ihre Parteien vorstellen und diskutieren zu können.
Schwierigkeiten können auch während der Debatte auftreten, wenn die Schüler eine hohe Hemmschwelle beim Gebrauch der englischen Sprache als Kommunikationsmittel haben. Eine fließende Debatte, in der sich die anwesenden Parteien behaupten sollen, wäre dadurch gefährdet und die Diskussion könnte ins Stocken geraten.
Die Schüler, die die Moderatorfunktion übernehmen, sollten vom Lehrer direkt ausgewählt werden. Schüler, die sehr schüchtern sind und Schwierigkeiten haben sich deutlich auszudrücken, könnten sich in der Rolle unwohl oder überfordert fühlen und sich eher verschließen als die Diskussion zu leiten.
Die Vokabelhilfen dienen dazu, den Schülern beim Verständnis ihrer Texte zu helfen. Dennoch kann es zu erheblichen Schwierigkeiten kommen, wenn die Texte für die Lerngruppe zu schwierig sind. Deshalb ist es wichtig, den Schülern die Möglichkeit zu geben ein einsprachiges englisches Wörterbuch zu verwenden.
Sollte die Durchführung dieser Debatte unter einem anderen Thema erfolgen, sollte darauf geachtet werden, dass die Materialien nicht zu textlastig für die Schüler sind. Die Texte sollten so gewählt werden, dass sie den Schülern generelle Informationen geben, die die Schüler in das Thema einführen. Sie sollten die Möglichkeit bekommen diese Informationen eigenständig weiterzuführen. Wenn die Schüler zu viele Texte bekommen würden, hätten sie das Bedürfnis möglichst viel der dort angegebenen Informationen anzuwenden. Eine Eigenproduktion würde somit vermindert werden.
Außerdem ist es bei Entscheidungsspielen besonders die Auswahl des Materials wichtig, weil die Schüler diese Informationen benötigen, um eine Entscheidung innerhalb der Debatte zu fällen. Es ist also sehr entscheidend, dass der Lehrer sich im Vorfeld Gedanken über das Material macht und es auf Daten, Fakten, Informationen und Sprachniveau prüft. Können die Schüler den Text nicht verstehen oder ist der Text nicht aussagekräftig genug, wird es zu keiner Entscheidung in der Debatte kommen.
Die einzelnen Gruppen, die die Parteien repräsentieren, haben alle die gleiche Aufgabenstellung auf den „role cards“ zugewiesen bekommen. Eine weitere Variante könnte sein, den Gruppen unterschiedliche Aufgaben zu stellen. Dabei muss aber bedacht werden, dass die Schüler während der Diskussion verunsichert werden könnten und Schwierigkeiten auftreten können. Eine gleiche Aufgabenstellung für alle Gruppen vermindert das Auftauchen von Schwierigkeiten.
8. Schlussbemerkungen
Das hier vorgestellte Entscheidungsspiel dient als eine abschließende Einheit zum Thema „politisches System Großbritanniens“. Das von uns entwickelte Material könnte genau so wie hier beschrieben in einer Doppelstunde angewendet werden. Alle Materialien und Texte die benötigt werden sind vollständig in dieser Arbeit erhalten. Die Texte sind authentisch aber durch die Vokabelhilfen auch leicht zugänglich. Sie bieten den Schülern viele Diskussions- und Kommunikationsanlässe, die die Schüler motivieren und ihre eigenen Argumentationsfähigkeiten schulen.
Das Entscheidungsspiel kann durch das Austauschen der Texte in verschiedenen Unterrichtseinheiten verwendet werden. Es kann in jeder Altersstufe eingesetzt werden und zu vielen beliebigen Themen durchgeführt werden. Wenn andere Texte verwendet werden, sollte der Lehrer aufpassen, dass sie dem Leistungsniveau der Schüler angepasst werden und auf ihre Schulstufe hin entsprechend vereinfacht werden. Der Lehrer sollte auch viel Zeit für die Vorbereitung und Ausführung des Spiels einplanen.
Das von uns entwickelte Entscheidungsspiel spricht die Schüler an und bietet ihnen ein hohes Maß an Kommunikationsanlässen. Alle Schüler werden an dem Spiel beteiligt, ruhige oder schüchterne Schüler können sich im Hintergrund aufhalten, werden aber durch den Beobachtungsbogen, der Abstimmung und der Reflexionsphase trotzdem in das Geschehen mit eingebunden.
Die Vokabelhilfen erleichtert den Schülern die Beteiligung und ihr politisches beziehungsweise fachliches Vokabular wird geschult. Durch die Auslosung der Gruppen wird eine Cliquenbildung verhindert.
Literaturverzeichnis
- Massing, Peter: Planspiele und Entscheidungsspiele. In: Methodentraining für den Politikunterricht, Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.). Bonn: Wochenschauverlag, 2004.
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Labour's policies on asylum and immigration -
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(10.05.2006)
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(10.05.2006)
Anhang
- Labour Party, party information
- Labour Party, role card
- Labour Party, policy sheet
- Labour Party, vocabulary sheet
- Conservative Party, party information
- Conservative Party, role card
- Conservative Party, policy sheet
- Conservative Party, vocabulary sheet
- Liberal Democrats, party information
- Liberal Democrats, role card
- Liberal Democrats, policy sheet
- Liberal Democrats, vocabulary sheet
- Green Party of England and Wales, party information
- Green Party of England and Wales, role card
- Green Party of England and Wales, policy sheet
- Green Party of England and Wales, vocabulary sheet
- British National Party, party information
- British National Party, role card
- British National Party, policy sheet
- British National Party, vocabulary sheet
- Discussion leader, role card
- Discussion leader, party information
- Discussion leader, policy sheets
- Discussion leader, vocabulary sheets
- Observation sheet
Informationen sind aus: „Methodentraining für den Politikunterricht“ der Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2004.