Kommentar: Stdter, Alfred Wolfenstein

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Städter, Alfred Wolfenstein

            Dicht wie die Löcher eines Siebes stehn

            Fenster beieinander, drängend fassen

            Häuser sich so dicht an, daß die Straßen

            Grau geschwollen wie Gewürgte stehn.

 

            Ineinander dicht hineingehakt

            Sitzen in den Trams die zwei Fassaden

            Leute, ihre nahen Blicke baden

            Ineinander, ohne Scheu befragt.

 

            Unsre Wände sind so dünn wie Haut,

            Daß ein jeder teilnimmt, wenn ich weine.

            Unser Flüstern, Denken ... wird Gegröle ...

 

            - Und wie still in dick verschlossner Höhle

            Ganz unangerührt und ungeschaut

            Steht ein jeder fern und fühlt: alleine

Kommentar: Städter                                                                                 

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Bei diesem Gedicht von Alfred Wolfenstein handelt es sich um ein Sonett.

Dieses Sonett behandelt im Allgemeinen das Thema Großstadt und des Weiteren das der Enge und Einsamkeit in einer solchen.

Das Gedicht besteht aus vier Strophen, wobei die ersten zwei Quartette, und die letzten beiden Terzette sind. Daher ist dieses Gedicht ein Sonett.

Weder ein regelmäßiger Reim noch ein Rhythmus ist im Gedicht zu finden. Das Wort „stehn“ in der ersten Strophe wird jeweils im ersten und letzten Vers dieser Strophe am Ende wiederholt, ist also eine Anapher. Außerdem findet sich eine Alliteration bei „Grau geschwollen ...

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