2) Caesars Taten
48 und 46, sowie 45 und 44 v. Chr. ließ Caesar sich zum Consul wählen.
46v. Chr. wurde er Dictator für 10 Jahre, 45v.Chr. auf Lebenszeit.
Er beschloss eine Menge von neuen Gesetzen:
Die Bewohner der Transpadana erhielten römisches Bürgerrecht, wodurch das römische Gebiet jetzt bis zu den Alpen reichte und Italien sich formte, wie wir es heutzutage kennen;
Italien wurde durch ein generelles Gesetz neu geordnet (lex Iulia municipalis); Caesar bewirkte mit einer Kalenderreform, dass endlich Ordnung in den chaosreichen Jahresablauf gebracht wurde;
aus Veteranen und Arbeitslosen Roms wurden Städte in weit entfernten Provinzen erbaut. Damit bereitete er das ganze Reich auf die Romanisierung vor.
Auch vor der politischen Ordnung machte Caesar nicht Halt. Er versuchte jedoch nicht sie zu verändern, sondern missachtete sie einfach.
Allein Caesar ernannte von nun an die Consule und bestimmte, wie lange sie ihr Amt bekleiden sollten. Er schickte die übrigen Beamten, die vom Volk gewählt werden mussten, ohne, wie sonst üblich, ihren Aufenthaltsort zu losen, in Provinzen seiner Wahl.
Der Senat blieb bestehen, seine Mitgliederzahl wurde jedoch auf 900 erhöht, was zuvor immer verhindert worden war, um den Überblick und die Kontrolle zu behalten.
Seine Milde (clementia caesaris) bekamen auch die überlebenden Feinde der Bürgerkriege zu spüren. Er sah ab von Anklagen, und ließ sie zudem noch zu Ehrenämtern aufsteigen, ließ den Kindern verstorbener Soldaten Teile des väterlichen Besitzes zukommen, und befahl Karthago und Korinth wieder aufzubauen. Er ließ dort Kolonien für Veteranen, Proletarier und Freigelassene anlegen.
- Caesars Ermordung und die Gründe
In Rom war man der Meinung, dass das Tragen des Diadems und des Titels „Rex“ als Kennzeichen für einen entarteten Monarchen gelte und eine heilige Aufforderung zum Tyrannenmord sei.
Caesars Gegner wollte also das Volk überzeugen, Caesar strebe nach diesem Diadem und dem Rextitel; so hätten sie einen Grund gehabt ihn zu töten. Doch dieser wies beim Lupercalienfest auf dem Forum das Diadem mehrmals zurück, das ihm durch Consul Antonius angeboten worden war.
Caesar zog sich eine Menge vor allem bei den Senatsmitgliedern zu, indem er den vollzähligen Senat sitzend in der Vorhalle des Tempels der Venus Genetrix empfing. Dies wurde als verachtend empfunden. Am Tage des Latinerfestes kehrte Caesar nach Rom zurück und aus der Menge trat ein Mann hervor und setzte Caesars Statue einen Lorbeerkranz mit weißer Binde (=Diadem zum Zeichen der Königswürde) auf. Daraufhin ließen die Volkstribunen Epidius Marullus und Caesetius Flavius die Binde entfernen und den Mann abführen. Entweder war Caesar durch die wenige Zustimmung des übrigen Volkes so enttäuscht, oder er war wütend über die Tatsache, dass ihm jetzt die Chance genommen worden war, die Königskrone selbst zurückzuweisen, jedenfalls beschimpfte er die Volkstribunen und entzog ihnen Ihre Amtsgewalt.
Das Volk konnte nicht vom Senat überzeugt werden, Caesar sei ein Tyrann, sondern es glaubte, er sei ein guter und notwendiger Monarch.
Im Frühjahr 44 v. Chr. entschied Caesar sich dazu noch einmal in den Krieg zu ziehen, diesmal gegen die Parther.
Doch bevor es dazu kommen konnte, wurde Caesar zuvor bei der letzten Senatssitzung am 13.März (den „Iden des März“) im Senatslokal, einem Raum im Theater des Pompeius, von ungefähr 60 Senatsmitgliedern getötet. Darunter waren Senatoren wie M. Junius Brutus, C. Cassius Longinus und Decimus Junius Brutus.
Aus Angst vor Verrat beteiligten sich bedeutende Männer wie Cicero nicht an diesem Mord.
Für die Mörder war es ein Ausdruck des jahrelang aufgestauten Hasses gegen Caesar, der den Jahrhunderte alten Staat Rom zerstören wollte.
Doch entgegen ihrer Hoffnung, alles würde sich zum Guten wenden, geschah eigentlich nichts. Die alte „res publica“ kehrte nicht zurück, sondern ein „politisches Nichts“ machte sich breit.